Umfangreiches Streetwork-Projekt beschlossen – Störende sollen angebunden werden
Immer wieder werden Beschwerden an die Stadt herangetragen, bei denen es um Belästigungen durch alkoholisierte Personen geht, die sich in den letzten Monaten vermehrt in den Bereichen am Balthasar-Neumann-Platz, der Bleiche und dem Heinrich-Fetten-Platz aufhalten. Der Brühler Ordnungsdienst (BOD) geht diesen Beschwerden während der Dienstzeit nach und spricht bei Bedarf Platzverweise aus. Die Situation an sich verbessert sich jedoch nur kurzzeitig. Störende kehren nach kurzer Zeit wieder an die Örtlichkeit zurück oder suchen einen anderen öffentlichen Ort auf, bei dem die Störung fortgesetzt wird. Die Personalien der Störenden zeigen auf, dass es sich teilweise um Personen handelt, die bereits in der Obdachlosenunterkunft untergebracht sind, vermehrt gesellen sich jedoch auch Personen aus der „Kölner-Szene“ dazu und verweilen in Brühl.
Bürgermeister Dieter Freytag ließ daher neben dem Einsatz des BOD den Einsatz von Streetworkern testen.
Der Rat der Stadt Brühl hat daraufhin in der vergangenen Woche einstimmig beschlossen, dass finanzielle Mittel eingesetzt werden, um in der Innenstadt Streetwork durchzuführen. Damit können nun neben dem in gleicher Sitzung beschlossenen Alkoholverbot auf einigen Brühler Plätzen und der Kontrollen durch den BOD umfassende Maßnahmen durchgeführt werden, um den Störungen der Personen entgegenzutreten. Zusätzlich wird den Personen ein sog. Begegnungsraum zum Aufenthalt angeboten. Hierzu kooperiert die Stadt mit der katholischen Kirchengemeinde St. Margareta, deren vorhandene Räumlichkeiten als erster Treffpunkt genutzt werden sollen.
Neben Verboten erfolgt gleichzeitig eine Betreuung und Beratung des Personenkreises. Bürgermeister Freytag hält dies für den richtigen Weg, um die bestehende Problematik aufzulösen. „Die Menschen brauchen auch Hilfestellung und einen alternativen Begegnungsort, andernfalls wäre durch Kontrollen und Verbote lediglich eine örtliche Verlagerung der Störungen die Folge“.
Die Drogenhilfe Köln e.V. hat hierzu ein ausführliches und treffendes Konzept vorgelegt. Mit dem Beschluss des Rates wird dieses nun umgesetzt. Die notwendigen vertraglichen Regelungen zwischen der Stadt Brühl und der Drogenhilfe Köln e.V. sowie die Ausschreibung einer professionellen Stelle für Streetwork durch die Drogenhilfe erfolgt schnellstmöglich.
Hier gelangen Sie zur Ratsvorlage der Ratssitzung vom 24.08.2020: "Streetwork" und hier zum umfangreichen Konzept der Drogenhilfe Köln gGmbH.
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