Musikalisches Lebenswerk an das Stadtarchiv übergeben

Musikalisches Lebenswerk an das Stadtarchiv übergeben
Foto v.l.n.r.: Kim Gröner (Archiv), Elmar Frey, Karin Giefer, Alexander Entius (Leiter Archiv), Dieter Freytag, Pia Regh

Vergangenen Montag fand im Brühler Stadtarchiv die offizielle Übergabe des musikalischen Nachlasses des im Jahre 2020 verstorbenen Brühler Komponisten, Kirchenmusiker und Chorleiters Willy Giefer statt.

Willy Giefer kam mit 21 Jahren im Jahr 1951 als Organist an die Kierberger St. Servatius-Kirche und damit erstmals nach Brühl. 1972 – nach Intermezzi in Hilden, Düsseldorf und Niederkassel – ließ er sich dort nieder und war neben seiner Profession als freischaffender Komponist unter anderem über 17 Jahre als Chorleiter der Brühler Chorvereinigung 1846 tätig. In dieser Zeit wurden u.a. auch die Chor-Partnerschaften mit dem Warwickshire Symphony Orchestra aus Leamington SPA und dem Stadtchor Weißwasser gegründet.
Darüber hinaus arbeitete er durchgängig für verschiedene namhafte Musikverlage. Vielfalt und ein schier unerschöpflicher Ideenreichtum zeichnen die weit mehr als 100 Kompositionen Willy Giefers aus. Sein besonderes Interesse galt dabei auch der Neuen Musik.
Die von ihm erstellten Partituren und Einzelstimmen waren und sind immer noch in der Fachwelt sehr bekannt und beliebt. Zudem fanden zahlreiche Werke auch international Beachtung und wurden unter anderem in Köln, Wien, Rom oder Melbourne aufgeführt bzw. produziert.
In seinem Oeuvre lässt sich nicht nur das Auftragswerk der Stadt Brühl mit dem Titel „täuscht mich das trommelfell“ - in Anlehnung an einen Text von Max Ernst, einen weiteren großen Sohn der Stadt Brühl - finden. Auch sein Orchesterwerk „Der Riss im Himmel“, das im Treppenhaus von Schloss Augustusburg anlässlich des 300. Geburtstages von Kurfürst Clemens August im Jahr 2000, uraufgeführt wurde, ist der Sammlung enthalten. Zudem schrieb er verschiedenste Kompositionen für Brühler Chöre und Ensembles sowie für Solisten und Dozierende der städtischen Kunst- und Musikschule.
2019, ein Jahr vor seinem Tode, komponierte Willy Giefer nach einer OP im Marienhospital ein „Ave Maria“ als Dank an die Krankenhausbelegschaft, dessen Uraufführung in der Krankenhauskapelle bislang leider durch die Pandemie verhindert wurde.

Mit der Übergabe des musikalischen Lebenswerkes Giefers an das Stadtarchiv kann das vielseitige Oeuvre in seiner Gesamtheit bewahrt werden und steht damit nicht nur für eine wissenschaftliche Auswertung, sondern auch allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung.

Ergänzend mit Informationen von Pia Regh (1. Vorsitzende der Brühler Chorvereinigung 1846) und der musikalischen Expertise von Elmar Frey (musikalischer Leiter der Kunst- und Musikschule) erfolgte die inhaltliche und konservatorische Arbeit des Nachlasses von den Mitarbeitenden des Stadtarchivs, die im Anschluss daran ein Findbuch mit den zusammengestellten Informationen zur Struktur der Sammlung anfertigten.

In kleiner Runde überreichte Bürgermeister Dieter Freytag Karin Giefer das Exemplar samt einem Blumengruß und teilte seine persönliche Erinnerung mit dem renommierten und mit zahlreichen Preisen geehrten „Vollblutmusiker“. Karin Giefer sprach er seinen herzlichen Dank für das entgegengebrachte Vertrauen, sowie allen Beteiligten, für ihr Engagement aus.

In säurefreie Archivkartons und Archivmappen verpackt, werden die Unterlagen künftig in einem klimatisch überwachten und vor Diebstahl gesicherten Magazin auf insgesamt dreieinhalb laufenden Regalmetern sicher aufbewahrt.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich bei Interesse mit dem Archiv in Kontakt setzen und die Unterlagen bestaunen.

Kontakt: Herr Entius, Tel.: 02232 79-7131; E-Mail: archiv@9c8022c9631444dda36665dcb5951639bruehl.de

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