Brühler Kinder erleben in Straßburg ersten Austausch mit dem französischen Kinderstadtrat der Partnerstadt Sceaux

Brühler Kinder erleben in Straßburg ersten Austausch mit dem französischen Kinderstadtrat der Partnerstadt Sceaux
Copyright: Annegret Palmen-Lamotke (Lehrerin am MEG)

Im August des Jahres 2021 erhielt der Bereich Internationale Städtepartnerschaften der Stadt Brühl eine Anfrage vom Kinderrat der französischen Partnerstadt Sceaux, der gerne mit Brühler Schülerinnen und Schülern zum Thema „Kinderrechte“ ein Projekt mit abschließendem Präsenzaustausch in Straßburg erarbeiten wollte.

Der Kinderstadtrat in Sceaux ist schulübergreifend und setzt sich aus 33 Kindern aus den letzten Grundschulklassen (9-11-Jährige) zusammen, die für zwei Jahre gewählt werden. Jedes Jahr führen sie ein vom dortigen Bürgermeister genehmigtes Projekt in Form eines eigenständigen, themenbezogenen Ausschusses durch.
In Ermangelung eines Kinderstadtrates wurden für dieses Projekt die Brühler Schulen angefragt. Das Max-Ernst-Gymnasium konnte eine gleichgroße interessierte Gruppe der Jahrgangsstufe 6 zusammenstellen, welche durch die beiden Französischlehrerinnen Dagmar Lorenzen und Annegret Palmen-Lamotke mit viel Engagement und Freizeiteinsatz betreut wurde.

Thema des diesjährigen Projekts war: Die Rechte der Kinder.
Sekundärziel des deutsch-französischen Austausches stellte unter anderem die Entwicklung eines europäischen Bürgersinns der Kinder dar. Sie sollten ermutigt werden, sich mit Gleichaltrigen zu einem gemeinsamen Thema austauschen, zu diskutieren und Ideen zu entwickeln, ohne deren Sprache zu beherrschen. Auch die Sensibilisierung der Kinder für die Städtepartnerschaft zwischen Brühl und Sceaux sowie ein erstes Entdecken der Fremdsprachen Deutsch/Französisch für die spätere Fächerwahl in der weiterführenden Schule stand im Fokus.
Seit Herbst 2021 fanden virtuelle Austausche statt, in denen die Kinder sich gegenseitig ihre Städte vorstellten. Steckbriefe und gemeinsame Gedichte über „Kinderrechte“ wurden erarbeitet.

Höhepunkt und Abschluss des Projekts war das erste persönliche Aufeinandertreffen dieses Jahr an dem gemeinsamen Wochenende vom 20. bis 22. Mai in Straßburg.
Bei gesellschaftlichen und sportlichen Kennenlernspielen, die meist ohne Sprachkenntnisse funktionierten, wurden schnell erste Freundschaften geschlossen. Das Programm beinhaltete auch eine Rallye auf dem Gelände des Europaparlaments in deutsch-französisch gemischten Gruppen mit Wissensfragen zu den Gebäuden, zur Geschichte Europas, den Mitgliedsstaaten der EU etc. Ein Besuch der Straßburger Innenstadt mit Münster durfte natürlich nicht fehlen.
Es gab weitere kleine Turniere in gemischten Teams mit Gesangs- und Choreographie-Einlagen, eine Olympiade und gemeinsame Illustrationen der Gedichte zu den Kinderrechten. Nach einem gemeinsamen Fußballturnier, bei dem sogar das Streiten und Vertragen ohne Sprachkenntnisse funktionierte, malten und schrieben alle Kinder ihre Erlebnisse über das Wochenende auf. Während des tränenreichen Abschieds am Sonntagnachmittag ging es nur um die Frage, wann und wie schnell man sich wiedersehen könne. „Ich hätte vorher nie gedacht, dass ich so schnell eine französische Freundin finden würde“, sagte eine Schülerin des Max-Ernst-Gymnasiums im Anschluss.

Dieses erfolgreiche, von der Stadt Brühl und der Stadt Sceaux im Rahmen der Internationalen Stadtpartnerschaften geförderte Projekt, lag den beiden Bürgermeistern Dieter Freytag und Philippe Laurent sehr am Herzen. Sowohl Bürgermeister Freytag bei seinem Besuch im Mai in Sceaux als auch die stellvertretende Bürgermeisterin Chantal Brault aus Sceaux bei ihrem Besuch im Juni in Brühl betonten, dass es angesichts des mitten in Europa tobenden furchtbaren Krieges in der Ukraine äußerst wichtig sei, die Zerbrechlichkeit des Friedens zu erkennen und Kinder so früh wie möglich für ein gemeinsames friedliches Europa zu sensibilisieren. „Wir müssen ihnen das Gefühl vermitteln, Teil eines großen internationalen Ganzen zu sein, welches sie selbst mitgestalten können. Durch das Projekt mit dem Thema „Kinderrechte“ und einem gemeinsamen Abschlusswochenende in Straßburg zeigen wir, dass es durchaus möglich ist, auch ohne Sprachkenntnisse andere Nationalitäten kennenzulernen, sich auszutauschen und durch Begegnung und erste Freundschaften Frieden zu stiften“, betonte Bürgermeister Freytag.

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