Brühl zu Besuch in der französischen Partnerstadt Sceaux
Bürgermeister Dieter Freytag besuchte über Pfingsten zusammen mit Mitgliedern des Fördervereins Brühler Städtefreundschaften die französische Partnerstadt Sceaux (bei Paris). Die meisten Mitreisenden waren bedingt durch den turnusmäßigen Wechsel der gegenseitigen Delegationsbesuche und die Zwangspause während der Corona-Pandemie zum ersten Mal nach vier Jahren wieder in Sceaux.
Am ersten Tag stand ein gemeinsamer Besuch des Friedhofs „Père-Lachaise“ mit den französischen Gastfamilien auf dem Programm. Der Friedhof „Père-Lachaise“ liegt im östlichen Teil von Paris und ist heute der meistbesuchte Friedhof der Welt. Der riesige, 44 Hektar große Park ist zugleich auch ein Pariser Denkmal und Freiluftmuseum. Seinen Ruf verdankt der Friedhof besonders den Berühmtheiten, die ihn als letzte Ruhestätte gewählt haben. Die meisten Menschen kommen zum Gedenken an Jim Morrison vorbei. Neben ihm sind auf dem Friedhof zahlreiche weitere Berühmtheiten begraben, um nur einige zu nennen: Frédéric Chopin, Maria Callas, Antoine de Saint-Exupéry, Honoré de Balzac, Marcel Proust, Oscar Wilde, Edit Piaf und die bescheidenen Gräber des berühmtesten Schauspielerpaares der Nachkriegszeit, Simone Signoret und Yves Montand.
Auch Max Ernst, der in der Nacht zu seinem 85. Geburtstag in Paris verstorben ist, wurde nach seiner Einäscherung in einer Box im Kolumbarium (nahe des Krematoriums) des Friedhofs Père Lachaise begraben.
Am Samstagabend folgten alle der Einladung des Bürgermeisters von Sceaux, Philippe Laurent, zum offiziellen festlichen Dîner. In seiner Tischrede verwies Brühls Bürgermeister Dieter Freytag auf die nun fast seit 60 Jahren bestehende Partnerschaft zwischen den beiden Städten. Er betonte: „Unsere beiden Städte haben die Chancen einer Verschwisterung früh erkannt - und für sich genutzt. Als Charles de Gaulle und Konrad Adenauer 1963 den Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit unterzeichneten, standen wir in Sceaux und Brühl schon in den Startlöchern. Genau ein Jahr nach der Unterzeichnung des Elysée-Vertrags unterschrieben die Bürgermeister von Sceaux und Brühl einen Partnerschaftsvertrag.“ Er wisse diese Freundschaft, die sich im Laufe der Jahrzehnte entwickelt hat sehr zu schätzen und sehe in ihr keine Selbstverständlichkeit, besonders, wenn man die aktuellen Geschehnisse des Russland-Ukraine-Krieges täglich vor Augen geführt bekomme. Freytag bezeichnete die Austausche als seine Herzensangelegenheit mit dem Ziel, diese in einem friedlichen Europa auch in Zukunft zu pflegen und auszubauen. Als Zeichen der Dankbarkeit und zur Erinnerung an die Anfänge der Freundschaft beider Städte überreichte er seinem französischen Amtskollegen ein Buch, das den Aufenthalt und die Vorbereitung für den Besuch von Charles de Gaulle in Brühl im September 1962 dokumentiert.
Der Sonntag wurde ohne offizielles Programm in den Gastfamilien verbracht und individuell teils mit Ausflügen nach Paris gestaltet. Es wurde erzählt und diskutiert, wie unter Freunden, die sich lange nicht gesehen haben.
Pfingstmontag bot dann wieder Gelegenheit, Kultur zu erleben. Besichtigt wurde zuerst die Kathedrale von Saint-Denis im Norden von Paris, eine imposante Basilika, die mit der Geschichte Frankreichs untrennbar verbunden ist. Dieses Juwel der gotischen Architektur ist die Grabstätte von den meisten französischen Königen. Die bekanntesten sind: Chlodwig I, Dagobert, Pippin der Jüngere, Franz I, Ludwig XVI und seine Gemahlin Marie-Antoinette von Österreich. Anschließend ging es noch ein bisschen weiter in den Norden, zum „Château d'Écouen“, welches heute die außergewöhnlichen Sammlungen des Nationalmuseums der Renaissance beherbergt. Ausklingen ließ man den Tag mit einem gemeinsamen familiären
Abschiedsessen, welches der französische Partnerschaftsverein organisierte. Die nächste Begegnung wird in Brühl voraussichtlich im Mai 2024 zu den Feierlichkeiten anlässlich des 60-jährigen Jubiläums stattfinden.
Wer Interesse an der Mitgliedschaft im Förderverein Brühler Städtepartnerschaften oder auch ganz allgemeine Fragen hat, kann sich gerne beim Verein unter info@b82c608f42334e38bd4bf4b2d1d1bf8ebruehler-staedtefreundschaften.de oder bei der städtischen Partnerschaftsbeauftragten, Maria Langwald, unter mlangwald@6036da0f96dd41f0b3ed366715f34ceabruehl.de melden.
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