Neugestaltung der Pingsdorfer Straße – Beteiligungsergebnisse und Ausblick

Neugestaltung der Pingsdorfer Straße – Beteiligungsergebnisse und Ausblick
Anwohnende, Gewerbetreibende und andere Interessierte erkundigen sich über die Varianten für die Neugestaltung der Pingsdorfer Straße

Aufgrund erforderlicher umfangreicher Kanalerneuerungen auf der Pingsdorfer Straße eröffnet sich die Möglichkeit, den bestehenden Straßenraum in der gesamten Breite und Streckenlänge neu zu gestalten. Zwischen Römerstraße und Liblarer Straße soll die Pingsdorfer Straße ein neues Gesicht bekommen und den zukünftigen Ansprüchen an moderne Straßenraumgestaltung besser gerecht werden.

Für Eigentümerinnen und Eigentümer, Anwohnende und andere Interessierte fand dazu am 6. Juni 2023 eine Vorstellung der Analyseergebnisse und erster Vorplanungsvarianten statt, an der knapp 60 Personen teilnahmen und lebhaft diskutierten. Im zweiten Teil der Abendveranstaltung im Clemens-August-Forum konnten die Teilnehmenden die beiden von der Verwaltung vorgestellten Varianten in Kleingruppen bewerten und Anregungen geben. Durch die vielen unterschiedlichen Aussagen zur Radverkehrsführung, Verkehrssicherheit oder Aufenthaltsqualität der veranschaulichten Gestaltungsoptionen wurde die große Aufgabe der städtischen Verkehrsplanung nochmals unterstrichen: Anwohnende, Passanten und Gewerbetreibende haben unterschiedliche Ansprüche. Gleiches gilt für die unterschiedlichen Altersgruppen: Kinder, Jugendliche oder ältere Menschen stellen spezielle Bedürfnisse an einen Straßenraum. Auch hat „der Radfahrende“ andere Vorstellungen als „der Zufußgehende“ oder „der Pkw-Fahrende“. Dies alles gilt es für die zukünftige Gestaltung bestmöglich unter einen Hut zu bekommen und für alle Beteiligten eine möglichst gute Kompromisslösung zu finden.

Nach vielen Fragen, Anregungen und auch kontroversen Diskussionen endete das Beteiligungsformat nach knapp 2,5 Stunden mit einer finalen Bewertung der unterschiedlichen Varianten für die einzelnen Abschnitte. Die Rückmeldungen wird die Stadtverwaltung nun in die bisherigen Überlegungen einbeziehen und der Politik im September eine abgestimmte Planungsvariante vorlegen.

Planerische Ausgangssituation & Überlegungen für die Zukunft
Aufgrund der heutigen Ausgestaltung als alte Bundesstraße bestehen vor allem für den Fuß- und Radverkehr unzureichende Wegeführungen, insbesondere in den Querbeziehungen. Dies wird auch über die Unfallzahlen deutlich, die mit 61 Unfällen in den letzten 5 Jahren, davon 29 unter Beteiligung des Fuß-oder Radverkehrs, für diesen Streckenzug zu hoch sind.
Die Planungen zur Neugestaltung sehen vor allem eine stärkere Begrünung und Ausgestaltung als Allee vor, so dass die Aufenthaltsqualität und die klimatische Funktion der Straße deutlich verbessert werden.
Für den Radverkehr sind durchgehend rot eingefärbte Führungen geplant, die überwiegend als komfortable Schutzstreifen mit ausreichendem Sicherheitstrennstreifen zum Parken angelegt werden.
Für den Fußverkehr werden vor allem die Querungen verbessert, in dem mindestens an den Einmündungen von Rösberger Straße, Lessing- und Kleiststraße Mittelinseln zur Verkürzung der Querungslänge integriert werden. Alternativ könnte im mittleren Abschnitt der Straße ein durchgehender Mittelstreifen mit einer zusätzlichen Baumreihe angelegt werden. Damit die Gehwege zukünftig frei von Hindernissen bleiben, soll der heutige monofunktionale Kfz-Parkstreifen als Multifunktionsstreifen für alle statischen Nutzungen, wie zum Beispiel Fahrrad- und Kfz-Parken, Mülltonnenaufstellflächen, Bänke, Baumstandorte, etc. ausgestaltet werden.
Am Bahnübergang der Linie 18 sind vor allem die Querungen für den Fuß- und Radverkehr auf beiden Seiten der Schranken zu verbessern. Hier sind die Vorgaben des Eisenbahnbundesamtes zu berücksichtigen, so dass sich entweder eine direkte, aber signalisierte Führung oder eine umwegige unsignalisierte Führung ergeben. In jedem Fall soll der Radverkehr zukünftig – unterstützt durch komfortabel breite und roteingefärbte Anlagen – die Gleise auf der Fahrbahn oder dem nördlichen Bahnübergang queren, um im Haltestellenzugang die Konflikte mit dem Fußverkehr zu vermeiden.
Der Kreisverkehr an der Eichendorffstraße soll im Rahmen des Umbaus baulich besser gefasst werden, so dass neben der Verkehrsverlangsamung auch die städtebauliche Wahrnehmbarkeit verbessert wird.

Mit diesen angestrebten Qualitäten für die unterschiedlichen Verkehrsteilnehmenden und der Verbesserung der Straßenraumgestaltung können zukünftig voraussichtlich zwei Drittel der bestehenden 112 Kfz-Stellplätze im öffentlichen Straßenraum erhalten werden.
Da in den kommenden Jahren auch die Kanalanlagen benachbarter Straßenzüge erneuert werden müssen, kann der Ausbau an der Pingsdorfer Straße voraussichtlich frühestens 2027 beginnen. Derzeit wird von einer zweijährigen Bauzeit ausgegangen. Für die Finanzierung des Straßenbaus sollen Fördermittel des Landes NRW beantragt werden, die eine Förderung von bis 80% ermöglichen.

Die Sitzung des Ausschusses für Verkehr und Mobilität findet am 12. September 2023 statt. Interessierte sind herzlich dazu eingeladen, dem öffentlichen Teil der Sitzung beizuwohnen und sich die Vorstellung der Planung bezüglich der Neugestaltung der Pingsdorfer Straße anzuhören. Die Tagesordnung und weitere Informationen stehen ab dem 31. August 2023 unter https://ratsinfo.bruehl.de/tops/?__=UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZbbNxRI1fZRktaW8dnkntd8 bereit.

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