Brühl feiert 60 Jahre Freundschaft mit der französischen Partnerstadt Sceaux
v.l.n.r.: Valérie Dec (stellv. Generaldirektorin der Stadt Sceaux), Dieter Freytag (Bürgermeister Stadt Brühl), Christian Lancrenon (als Stellvertreter für den Bürgermeister von Sceaux), Comtesse de Boissieux (gespielt von der Brühler Stadtführerin Petra Lentes-Meyer), Frank Rock (Landrat des Rhein-Erft-Kreises), Michael Wellnitz (Vorsitzender Förderverein Brühler Städtefreundschaften e. V.), Jack Bonté (Vorsitzender Partnerschaftsverein Sceaux), Andreas Brandt (Erster Beigeordneter Stadt Brühl) und Karen MacQueen (Vorsitzende Partnerschaftsverein Royal Leamington Spa)Anlässlich des 60-jährigen Partnerschaftsjubiläums mit der französischen Stadt Sceaux reiste eine 40-köpfige Delegation nach Brühl, um dieses besondere Ereignis vom 17. bis 21. Mai 2024 mit ihren Freundinnen und Freunden zu feiern.
Die Delegation wurde am vergangenen Freitag im Kapitelsaal des Rathauses von Bürgermeister Dieter Freytag, Vertretenden aus Rat und Verwaltung der Stadt Brühl sowie Mitgliedern des Fördervereins „Brühler Städtefreundschaften e.V.“ empfangen. Angereist waren ebenfalls Gäste aus der gemeinsamen englischen Partnerstadt Royal Leamington Spa.
In seiner Begrüßungsansprache betonte Dieter Freytag, dass seit der Besiegelung des Verbrüderungseids im Jahr 1964 durch die damaligen Bürgermeister von Sceaux und Brühl, Erwin Guldner und Robert Ehl, viel passiert sei. Trotz der wenig positiven aktuellen Nachrichten aus Frankreich, Deutschland und ganz Europa, könne man in Sceaux und Brühl mit Stolz auf die vergangenen 60 Jahre zurückblicken. Die Partnerschaft sei ein leuchtendes Beispiel dafür, dass Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen miteinander harmonieren und gemeinsam positive Veränderungen bewirken können – auch in schwierigen Zeiten.
Im Jahr 1964 sind Sceaux und Brühl eine der ersten Städtepartnerschaften eingegangen, die in Europa beschlossen wurden. Das wurde am Samstag beim offiziellen Festakt im Max Ernst Museum Brühl des LVR gebührend zelebriert. Die Schülerinnen Sarah Moritz und Tessa Bökamp der Brühler Kunst- und Musikschule sorgten am Klavier für ein beeindruckendes musikalisches Rahmenprogramm.
Bürgermeister Dieter Freytag zeigte in seiner zweisprachigen Rede rückblickend die Entwicklung der Partnerschaft auf. Die Grundsteinlegung fiel in eine Zeit, die von historischer Vergangenheitsbewältigung geprägt war. Schon ein Jahr vor der Unterzeichnung des Verbrüderungseids, im Mai 1963, schrieb Erwin Guldner aus Sceaux an seinen Amtskollegen in Brühl einen handschriftlich verfassten Brief, aus dem Freytag ein paar Zeilen vorlas, die heutzutage sicherlich befremdlich erscheinen mögen, aber gleichzeitig die damalige Stimmungslage vor Augen führen.
Den beiden Initiatoren der Partnerschaft zollte Bürgermeister Dieter Freytag großen Respekt für ihren Einsatz, zumal beide Bürgermeister den Krieg selbst miterlebt hatten.
Er verwies auf die aktuellen Krisen, die die Freundschaft in beiden Ländern begleiten. Von den Auswirkungen globaler Finanz- und Wirtschaftskrisen, dem Klimawandel und der Energiewende bis zu Russlands Angriff auf die Ukraine und vor dem Aufstieg rechtsextremer Parteien und Populisten gelte es den europäischen Kontext nicht zu vergessen. Außerdem appellierte er an die Anwesenden vor der Wahl zum Europäischen Parlament, zu der in vielen Ländern schon 16-jährigen das Wahlrecht eingeräumt wird, als Multiplikatoren zu fungieren und besonders die Jugend aufzuklären und zu motivieren, sich mit der Geschichte und Zukunft Europas auseinanderzusetzen.
Auch die nachfolgenden Redner betonten die Wichtigkeit, sich für den Frieden und die Zusammenarbeit aller Länder in Europa einzusetzen. Christian Lancrenon, stellvertretend für den Bürgermeister von Sceaux, bezeichnete die „diamantene Hochzeit“ zwischen Sceaux und Brühl als etwas Außergewöhnliches und Besonderes.
Im Anschluss an den Film über die Unterzeichnung des Freundschaftsvertrages zwischen Brühl und Sceaux vom 6. Juni 1964, wurde das Wissen der Anwesenden über die jeweilige Partnerstadt in einem lockeren Quiz getestet. Ein besonderer Höhepunkt war der Besuch der Comtesse de Boissieux (gespielt von der Brühler Stadtführerin Petra Lentes-Meyer), die mit ihrem französischen Charme alle Gäste verzauberte.
Am Nachmittag konnte auch die Öffentlichkeit am Konzert der französischen Opernsängerin Marie Giroux und der deutschen Pianistin und Akkordeonistin Jenny Schäuffelen teilnehmen, die als Duo „Pariser Flair“ das Publikum auf eine ganz besondere Reise durch die französische Hauptstadt führten.
Das gelungene Rahmenprogramm für den Aufenthalt der Gäste organisierte der Förderverein „Brühler Städtefreundschaften e.V.“. Neben individuellen Ausflügen mit den Gastfamilien fand eine gemeinsame Fahrt zur Vulkan Brauerei in Mendig mit anschließender Führung statt.
Das 60-jährige Partnerschaftsjubiläum mit Sceaux wurde im Rahmen der Landesinitiative „Europa-Schecks“ von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen durch den Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.
Wenn Sie sich für eine Mitgliedschaft im Förderverein „Brühler Städtefreundschaften e.V.“ interessieren oder allgemeine Fragen haben, können Sie sich gerne an den Verein unter info@1f263bbf12f640479fabf3ecb487b42bbruehler-staedtefreundschaften.de oder an die Partnerschaftsbeauftragte der Stadt Brühl, Maria Langwald, unter mlangwald@9d9e0ed0624245519fa732af9dbb14d3bruehl.de wenden.
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