Neue Einblicke in Kinderschutzverfahren
Bereits zum dritten Mal traf sich am 14.Mai 2025 das Brühler Netzwerk Kinderschutz. Deutlich hierbei wurde, dass das Netzwerk stetig wächst. Dies zeigt die Vielfalt an Personen und Institutionen, die mit Kindern in Kontakt kommen und sich auch um deren Wohlergehen sorgen. So ist es offensichtlich, dass Bildungseinrichtungen wie Schulen, Kitas und die Kinder- und Jugendhilfe, oder auch Ordnungsbehörden, die Justiz und Ärzte im Kinderschutz tätig werden. Darüber hinaus gibt es viele Netzwerkteilnehmende, die erst auf den zweiten Blick damit zu tun haben. So sind mittlerweile auch das Jobcenter und das Sozialamt im Netzwerk vertreten, denn auch dort gibt es Kontakt zu Familien mit Schwierigkeiten. Im Miteinander und Austausch der verschiedenen Sichtweisen auf Familien, Kinder und Jugendliche, entsteht ein Netzwerk, das sich unterstützen und beraten kann, Expertisen zusammenbringt und ein gemeinsames abgestimmtes Handeln im Kinderschutz entwickeln kann.
Um die wichtigsten Akteure und Akteurinnen im Kinderschutz kennenzulernen, wurde beim letzten Treffen die Beratung im Kinderschutz durch die entsprechende Fachstelle im Jugendamt und die Familien- und Erziehungsberatungsstelle Brühl/Wesseling vorgestellt. Beim aktuellen Netzwerktreffen stellte jetzt der Allgemeine Soziale Dienst (ASD) des Jugendamtes seine Arbeit vor. So ging es in erster Linie darum, was passiert, wenn die Meldung einer vermuteten Kindeswohlgefährdung eingeht. Zwei Mitarbeiterinnen des ASD erklärten ausführlich, wie eine solche Meldung bearbeitet wird, welche Informationen wichtig sind und gaben Einblick in ihre Gefährdungseinschätzungen und zugrundeliegenden Kriterien.
Um diese gut nachvollziehbar zu machen, konnten die Teilnehmenden anhand von Filmszenen eigene Gespräche zur Einschätzung in Kleingruppen vornehmen. Es wurde schnell deutlich, wie komplex diese Aufgabe ist. So bringen auch Fachkräfte eigene Werte und Vorstellungen von gelingendem Aufwachsen mit ein und erst in der gemeinsamen Debatte entsteht eine Haltung, die professionell ist. So kann der ASD Familien und deren Kinder individuell geeignet unterstützen und falls nötig schützend eingreifen.
Um das Verständnis der verschiedenen Arbeitsbereiche füreinander weiter zu fördern, wird es im Herbst für Mitglieder des Netzwerkes eine mehrteilige Schulung zur „Interdisziplinären Kooperation im Kinderschutz“ (IKIK) geben. Die Schulung wurde vom Kompetenzzentrum Kinderschutz NRW entwickelt.
Bei Interesse an der Teilnahme im Netzwerk oder der Schulung ist in der Fachstelle Kinderschutz als Ansprechperson Frau Erpenbach für Sie da unter 02232/79-4760 oder merpenbach@bruehl.de.
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