Den Opfern Raum geben: Ausstellung FEMIZIDE noch bis Ende Juli in der Brühler StadtBibliothek

Den Opfern Raum geben: Ausstellung FEMIZIDE noch bis Ende Juli in der Brühler StadtBibliothek
Foto Stadt Brühl: v.l.n.r.: Susanne Skiba (stellv. Gleichstellungsbeauftragte), Sabrina Prior und Janin Harig (Frauenhaus Rhein-Erftkreis e.V.), Gleichstellungsbeauftragte Sabrina Steffgen, Petra Schauster-Göbel und Renate Simon-Pütz (StadtBibliothek Brühl) sowie Bürgermeister Dieter Freytag

„Ermordet, weil sie Frauen waren“ – diese Markierungen auf dem Boden bis hinauf in die bib Lounge der StadtBibliothek in der dritten Etage des Brühler Rathauses (Steinweg 1) weisen den Weg zu einer Ausstellung, die niemand so schnell vergisst. Die Wanderausstellung „FEMIZIDE – ein Mahnmal gegen Gewalt an Frauen“ ist dort auf Initiative der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Brühl bis zum 30. Juli zu sehen und während der Öffnungszeiten der StadtBibliothek kostenfrei zugänglich.

Der Begriff „Femizid“ bezeichnet die Tötung einer weiblichen Person aufgrund ihres Geschlechts. Laut der Erhebung des Bundeskriminalamtes (Lagebild „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“, veröffentlicht im November 2024) wurden im Jahr 2023 deutschlandweit 938 Mädchen und Frauen Opfer von versuchten oder vollendeten Tötungsdelikten. 360 von ihnen starben, in fast allen Fällen waren die Täter männlich.

Bürgermeister Dieter Freytag, der die Ausstellung eröffnete, wies angesichts der steigenden Fallzahlen darauf hin, dass Gewalt gegen Frauen ein stetig wachsendes Problem sei, das längst in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen sei und eine eklatante Verletzung der Menschenrechte darstelle. Mit der aktuellen Ausstellung bekämen die Opfer Raum und die Aufmerksamkeit, die ihnen gebühre, denn hinter jedem einzelnen Femizid stehe ein individuelles Schicksal und unfassbares Leid. In einer von Respekt und Toleranz geprägten Gemeinschaft hätte Gewalt gegen Frauen keinen Platz, daher setze sich die Stadt Brühl entschieden für die Bekämpfung jeglicher Form sexualisierter Gewalt ein.
Nahezu jeden Tag ein Todesopfer - diesen eklatanten Missstand führt die Ausstellung nachdrücklich vor Augen. Initiiert wurde sie vom Trägerverein des Frauenhauses Rhein-Erftkreis e.V., dessen Vorstandsmitglied Janin Harig in eindringlichen Worten das Leid der Frauen und der oft gleichzeitig betroffenen Kinder schilderte. Neben der finanziellen Absicherung der Frauenhäuser in Deutschland und dem umfassenden Opferschutz sieht sie dringenden Handlungsbedarf im Bereich der Aufklärung und Prävention.
Dazu leistet die Ausstellung mit einer Kombination aus Informationen und emotionaler Ansprache einen wichtigen Beitrag. Einzelne große Buchstaben aus Holz formen das Wort FEMIZIDE, das umgeben ist von insgesamt 360 Paar Schuhen - eines für jede im Jahr 2023 getötete Frau. Ein Bild, das zum Nachdenken anregt und zur Unterstützung aufruft.

Weitere Informationen zum Frauenhaus Rhein-Erftkreis e.V. und zu Wegen aus der Gewalt finden sich auf der Website des Frauenhauses unter https://www.frauenhaus-rek.de/wege-aus-der-gewalt-2.html.

zurück

Um zum News-Archiv zu gelangen, klicken Sie bitte hier.

Stadt Brühl

Uhlstraße 3

50321 Brühl

telefon:02232 79-0

fax:02232 48051