Brunnen für Brühls ukrainische Solidaritätspartnerstadt Marhanez
Foto: Stadt Brühl v.l.n.r. Michael Rosemeyer (Vorsitzender „Wir in Europa e.V.“), Maria Langwald (Beauftragte für internationale Städtepartnerschaften Stadt Brühl), Alona Chajka (Geschäftsführerin „ReBuild gGmbH“), Elena Koch (Abteilungsleitung Tourismus und Partnerschaften Stadt Brühl) In Kooperation mit der Stadt Brühl und dem Brühler Verein „Wir in Europa“ sorgte die gemeinnützige Organisation „ReBuild gGmbH“ aus Bochum im Juli 2025 mit einem Brunnenprojekt für nachhaltigen Wasserzugang in der ukrainischen Solidaritätspartnerstadt Marhanez.
Brühls jüngste Partnerstadt Marhanez liegt am gegenüberliegenden Ufer des Dnepr, in circa zehn Kilometer Luftlinie von Europas größtem Kernkraftwerk Saporischschja entfernt, welches sich direkt an der Frontlinie des Krieges befindet. Diese Region steht regelmäßig unter Beschuss. Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms stand die Feuerwehr in Marhanez ohne direkten Zugang zu Wasser da.
Genau hier setzte die Projektleiterin Alona Chajka an: Auf dem Gelände der örtlichen Feuerwehr sollte ein Brunnen mit Pumpe und Filteranlage entstehen. Er sollte nicht nur die sichere Wasserversorgung der Menschen vor Ort, sondern auch die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr in der dauerhaften Ausnahmesituation ermöglichen.
Am 17. Juli berichtete Frau Chajka im Joseph Fassbender-Saal des Brühler Rathauses am Steinweg über die Arbeiten und ihre Erfahrungen vor Ort: Bei ihrem Besuch Ende Juni zur Überwachung der Baustelle wurde Frau Chajka von dem Leiter der Feuerwache unter Begleitung des Bürgermeisters von Marhanez über das Gelände der Feuerwache geführt. Den Auftakt bildete das Herzstück des Projekts: das neue Bohrloch, welches als Tiefenbohrung realisiert wurde.
Während der Bauarbeiten war die Gefahr allgegenwärtig. Regelmäßige Angriffe durch russische Artillerie und Drohnen bedeuteten Lebensgefahr für die Fachkräfte. Bei einem der Angriffe wurde Material beschädigt; Personen kamen aber nicht zu Schaden.
Die Bohrung selbst gestaltete sich anspruchsvoller als geplant, da deutlich tiefer gebohrt werden musste. Im Anschluss erfolgte der zweite Bauabschnitt: die Verlegung eines Leitungssystems vom Bohrloch bis in die Fahrzeughalle der Feuerwache. Dort wurden zwei große Kanister installiert, die über ein automatisiertes Nachfüllsystem verfügen. Dieses sorgt dafür, dass entnommenes Wasser für Löscharbeiten kontinuierlich ersetzt wird.
Ein besonders symbolträchtiger Moment war es, als erstmals Wasser durch einen angeschlossenen Feuerwehrschlauch floss – direkt aus dem Bohrloch, bis hinein in die Halle. Der Leiter der Feuerwehr betonte die Bedeutung dieser Entwicklung. Zwei Jahre lang musste die Feuerwehr ihre Wasserkanister an externen Stellen auffüllen – oft unter Lebensgefahr und mit hohem logistischen Aufwand verbunden. Die neue Wasserversorgung stellt daher nicht nur einen technischen, sondern vor allem auch einen sicherheitsrelevanten Fortschritt dar.
Das Projekt wurde seitens der „Engagement Global gGmbH“ unterstützt und mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziell bezuschusst.
Wer Interesse an der Mitgliedschaft im Verein „Wir in Europa“ oder auch ganz allgemeine Fragen zur Solidaritätspartnerschaft mit Marhanez hat, kann sich gerne beim Verein unter rosemeyer@1a1de16ed55b4d8c8efc6d3b72fcf325wir-in-europa.ch oder bei der städtischen Partnerschaftsbeauftragten, Maria Langwald, unter mlangwald@4b1bdded451345a28315942632487d90bruehl.de melden.
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