Tag des offenen Denkmals am 14. September 2025

Der Tag des offenen Denkmals findet dieses Jahr am Sonntag, den 14. September, dem Tag der Kommunalwahl statt. Das von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz entwickelte Jahresmotto lautet: „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“.Um den Wert eines Denkmals zu begründen werden im nordrhein-westfälischen Denkmalschutzgesetz diverse Bewertungen genannt. Ein Denkmal kann beispielsweise geschichtliche, künstlerische, volkskundliche, städtebauliche oder wissenschaftliche Werte besitzen. Diese Werte, die wir als Gesellschaft einem Denkmal zuschreiben sind essentiell für seine Bedeutung. Denn dadurch legen wir fest, dass der Erhalt des Denkmals im Interesse der Allgemeinheit ist. Auch unsere Brühler Denkmäler sind voll mit Werten. Dass unser UNESCO-Welterbe der Schlösser Augustusburg und Falkenlust wertvoll ist, steht wohl außer Frage.
In Brühl ist tatsächlich das Thema Braunkohle „wert-voller“ als man zunächst denkt. Heute ist hier im sogenannten Südrevier auf den ersten Blick nur noch wenig aus dieser für Brühl prägenden Zeit zu sehen. Ganz anders als im restlichen Teil des Rheinischen Braunkohle Reviers, wo noch aktiv Braunkohle abgebaut wird. Doch der Abbau der Braunkohle im Rheinland begann eben genau hier, rund um Brühl, in Form von kleinflächigen Gruben. Diese Zeit brachte Brühl großen wirtschaftlichen Aufschwung und sorgte dafür, dass sich Brühl zu der Stadt entwickelte, die wir heute kennen. Die Braunkohle ist daher mit Sicherheit „unbezahlbar“, aber vor allem „unersetzlich“ für die Entwicklung der Stadt und damit auch für die Entstehung diverser denkmalwerter Gebäude.
Aus diesem Grund wurde von der Unteren Denkmalbehörde der Stadt Brühl in Zusammenarbeit mit der ehrenamtlichen Denkmalpflegerin Marie-Luise Sobczak der diesjährige Fokus des Tages des offenen Denkmals auf die Verbindung von Brühl und Braunkohle gesetzt. Es entstand ein selbstgeführter Rundgang „Auf Spuren der Braunkohle in Brühl“, der im digitalen oder gedruckten und in der Stadt verteilten Flyer einzusehen ist. Zudem werden folgende Programmpunkte zum Thema Braunkohle geboten:

Führung: „Von der Grube zum Naturschatz – Die Entstehung des Heider Bergsees“
Treff: 15 Uhr, Parkplatz am Heider Bergsee, Willy-Brandt-Straße, Teilnahme kostenfrei
Leitung: Sabine Müller-Braun, Teilnehmerbegrenzung 18 Personen, Anmeldung erforderlich über Link Tag des offenen Denkmals: Von der Grube zum Naturschatz oder über Tel.: 01726052163
Diese besondere Ville-Entdeckertour ist eine kleine Zeitreise. Mithilfe von altem Fotomaterial von Grube, Baggern und Brikettfabrik bekommen wir auf der gut 5 Kilometer langen Wanderung einen Eindruck, wie es noch vor einigen Jahrzehnten vor unserer Haustüre aussah und entdecken den Heider Bergsee noch einmal ganz anders.

Villa Gruhl und Kutscherhaus
Kaiserstraße 15, 14-17 Uhr, kostenfreie Besichtigung des Kutscherhauses und des Treppenhauses der Villa
Für den Bergrat Gruhl hat der Leipziger Architekt Georg Wünschmann 1899 die Jugendstil Villa entworfen. Neben den Wohnräumen für den Unternehmer Hermann und seinen Sohn Carl Gruhl umfasst der Gebäudekomplex auch das sogenannte Kutscherhaus. Hermann Gruhl ist ein für Brühl überaus bedeutender Mann, denn er gründete das Gruhlwerk, eine Brikettfabrik in Brühl-Heide.

Ausstellung „Das Braune Gold – der ehemalige Bodenschatz von Brühl“, Museum für Alltagsgeschichte
Kempishofstraße 15, 11-17 Uhr, Besichtigung kostenlos
Bereits im 18. Jahrhundert wurde in Brühl-Badorf Braunkohle gefördert. Das Zeitalter der Braunkohlenindustrie begann am 1. März 1877 mit dem Einsatz von zwei Exter-Brikettpressen auf der Roddergrube. Aufgrund des großflächigen Tagebau-Betriebs glich das Umland von Brühl teilweise einer Mondlandschaft. Die Ausstellung zeigt neben vielen Fotos aus den sieben Brühler Gruben auch Modelle der Ketten- und Grubenbahn und dem „Eisernen Bergmann“, das erste brauchbare mechanische Fördergerät.

Virtuelle Fotoausstellung: Brühler Braunkohle-Industriegeschichten
Ehem. Verwaltungsgebäude mit Direktorenwohnung, Auguste-Viktoria-Str. 1-19
8-17 Uhr, kostenfreie Ausstellung über dem Wahllokal
Das Gebäude wurde 1912 nach Plänen von Josef Blied erbaut als Direktorenwohnung mit Verwaltungsbau. Die Obergeschosse der Villa waren ursprünglich dem Direktor Maeskes und seiner Familie vorbehalten. In den Jahren 1921, 1926 und 1965 wurde der Verwaltungsanbau erweitert. Dieses repräsentative Verwaltungsgebäude sollte die Eigenständigkeit des Brühler Braunkohleunternehmens Berggeist betonen, welches jedoch wenig später von der RWE übernommen wurde.
Über dem Wahllokal werden ausgewählte Impressionen als digitale Fotoausstellung gezeigt, die vom Stadtarchiv Brühl zusammengestellt wurden.

Weiteres offenes Denkmal abseits vom Thema Braunkohle:
Alte Stellmacherei/ Brühler Keramikmuseum: Lieblingsdenkmal von Dieter Freytag
„Mein Denkmal mit MehrWert“, Imagekampagne anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Europäischen Denkmalschutzjahres
14-17 Uhr, Kempishofstraße 10, Besichtigung kostenlos
Als Bürgermeister Dieter Freytag gefragt wurde, welches Denkmal in Brühl sein ganz persönliches Lieblingsdenkmal mit „MehrWert“ sei, fiel seine Wahl nicht etwa auf die Schlösser der Stadt, sondern auf ein auf den ersten Blick unscheinbares Fachwerkgebäude – die Alte Stellmacherei. Zu diesem Denkmal hat Dieter Freytag eine persönliche Verbindung, da er es in seiner ehemaligen Tätigkeit als Liegenschaftsdezernent für die Stadt kaufte. Das Gebäude wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet. Dort wurden früher, in Verbindung mit der alten Schmiede gegenüber, Wagen und Karren hergestellt. Heute beherbergt dieses Denkmal das Brühler Keramikmuseum.

Flyer

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