Heimatpflege & Brauchtum
"Bröhl is a Jeföhl" - getreu diesem Motto setzt sich die Stadt Brühl für die Bewahrung, Pflege und Weitergabe von regional prägenden Traditionen an künftige Generationen ein. Dabei ist die Kulturverwaltung Ansprechpartnerin für kultur- und brauchtumstragende Vereine in der Stadt Brühl bei der Vorbereitung und Durchführung von öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen und stellt eine finanzielle Förderung der ehrenamtlichen Kulturarbeit nach den Richtlinien der Stadt Brühl zur Kultur- und Brauchtumspflege bereit.
Hier können Sie sich die Richtlinien der Stadt Brühl zur Kultur- und Brauchtumspflege als [PDF] herunterladen.
Hier [PDF] können Sie Ihren Antrag auf finanzielle Zuwendung nach den Richtlinien der Stadt Brühl zur Kultur- und Brauchtumspflege direkt ausfüllen.
Karneval in Brühl
Die Menschen im Rheinland haben den Karneval zur "fünften Jahreszeit" erhoben. Er wirkt quer durch alle sozialen Schichten und Altersgruppen wie eine Klammer, die die Menschen zusammenhält. Wie facettenreich der Karneval in "Bröhl" sein kann, zeigen die zahlreichen Aktivitäten der Vereine und Gruppen in unserer Stadt, die im "5. Jahreszeitkalender des Festausschusses Brühler Karneval e.V. " zusammengefasst sind. Feste Bestandteile unseres närrischen Brauchtums sind die Proklamationen der Tollitäten der Stadt Brühl, der traditionelle Sturm auf das Rathaus an Weiberfastnacht mit der Entmachtung des Bürgermeisters und der Innenstadt-Umzug "Närrischer Elias". Die Dorfgemeinschaften organisieren Stadtteilzüge, die Karnevalsgesellschaft Brühl-West e.V. veranstaltet den einzigen Kinderumzug Brühls. Sitzungen, Früh- und Dämmerschoppen und weitere karnevalistische Treffen sorgen für "Spaß an der Freud", bevor die Session mit dem Fischessen an Aschermittwoch ausklingt.
Der Festausschuss Brühler Karneval e.V. tritt als Dachorganisation für die Brühler Karnevalsgesellschaften und Vereine auf. Er ist Organisator gemeinschaftlicher Veranstaltungen und Betreiber des Brühler Karnevals-Archivs. Website
Das Stadtteilleben in Badorf-Eckdorf findet Ihren Ausdruck in einem vom FBK unabhängigen Festausschuss, der derzeit elf Karnevalsgesellschaften umfasst. Website
Wann findet welcher Karnevalszug in Brühl statt? Wie sind die Öffnungszeiten diverser Einrichtungen an Karneval? Was ist richtig, "Bröhl Alaaf" oder "Bröhl Helau"?
Alle Infos rund um die närrische Zick auf der Tourismus-Microsite der Stadt Brühl.
Dorfgemeinschaften
Die Brühler Dorfgemeinschaften und Bürgervereinigungen engagieren sich für das kulturelle und soziale Leben in ihren Stadtteilen und tragen so in hohem Maße zur Identifikation und Lebensqualität im Stadtteil bei.
Schützen- & Kyffhäuserwesen
Das Schützen- und Kyffhäuserwesen stellt eine der ältesten Traditionen örtlicher Germeinschaften dar. Geschaffen aus dem Gedanken der Bürgerwehr (Schützen) und dem Engagement für die Hinterbliebenen-Versorgung (Kyffhäuser) sind die Gemeinschaften auf Grund ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit auch heute noch wichtiger Motor des gesellschaftlichen Lebens und Bewahrer christlicher und gesellschaftlicher Werte in unserer Stadt.
Pflege christlicher Traditionen
Im Mittelpunkt der kommunalen Förderung stehen Ereignisse im Kirchenjahr, die sich zu besonderen Formen der Brauchtumspflege entwickelt haben. Dazu zählt das Martins-Brauchtum als Symbol für christliche Nächstenliebe und soziale Kompetenzen, das nachfolgenden Generationen vermittelt wird. Das Totengedenken an Allerheiligen bedeutet Erinnerungskultur, die unsere Gegenwart mit den Lebensleistungen vergangener Generationen verbindet. Im neuzeitlichen Krippensonntag werden gemeinschaftlich gelebte christliche Werte und Weihnachtstraditionen sichtbar. Krippen sind hierbei ein Spiegelbild regionaler Identität, die sich in mannigfaltigen kunsthandwerklichen Ausprägungen an verschiedenen Standorten der Stadt finden.
Jüdisches Gedenken Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus
Im Oktober 1944 endeten 659 Jahre nachweisbarer Geschichte der Juden in Brühl. Dabei ist das Leben und Wirken der jüdischen Bevölkerung eng verknüpft mit der Geschichte der Stadt Brühl. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten folgten wirtschaftliche Einschränkungen und gesellschaftliche Isolierung und Verfolgung sowie Vernichtung jüdischen Lebens. Bereits seit den frühen 1960er Jahren erinnert die Brühler Zivilgesellschaft an das Novemberpogrom von 1938. Seit 1988 findet jedes Jahr am 9. November ein Schweigegang durch die Innenstadt statt.
Die vom Künstler Gunter Demnig verlegten Stolpersteine erinnern an die Existenz jüdischen Lebens. Die überall in der Innenstadt verlegten Messing-Pflastersteine sollen an die jüdischen Opfer des Nazi-Terrors erinnern – direkt vor den Häusern, in denen sie lebten, bevor sie deportiert und ermordet wurden.
Weitere Informationen: Stolpersteine auf bruehl.de
Im Jahre 1977 reisten deutsche Schüler des Städtischen Gymnasiums Brühl das erste Mal nach Israel. Ein Jahr später fand der Gegenbesuch von 20 israelischen Schülerinnen und Schülern vom 15. bis 29. August 1978 statt. Seitdem wird der kulturelle und gesellschaftspolitische Austausch zwischen den Jugendlichen beider Länder gepflegt, der langfristig zum gegenseitigen Verständnis und Verständigung führt. Mehr
Wir danken der Autorin Barbara Becker-Jákli für die Erlaubnis, ihre 1988 veröffentlichte wissenschaftliche Arbeit "Juden in Brühl", herausgegeben als Band 14 der Schriftenreihe zur Brühler Geschichte, hier der Öffentlichkeit als [PDF] zur Verfügung stellen zu dürfen. Das Buch ist ursprünglich unter der ISBN 3-926076-22-4 erschienen und leider nur noch antiquarisch erhältlich.