Bildende Kunst
Nicht erst seit der Geburt des weltberühmten Künstlers Max Ernst am 2. April 1891 in Brühl genießen die Bildenden Künste einen hohen Stellenwert in unserer Stadt. Schon Kurfürst Clemens August holte Europas künstlerische Eliten nach Brühl, damit diese seinen Ruhm in Schloss Augustusburg mehren sollten. Malerei, Grafik, Bildhauerei, Fotografie oder Medienkunst – in Brühl sind alle künstlerischen Ausdrucksformen zu Hause.
Max Ernst
Der 1891 in Brühl geborene Weltbürger Max Ernst zählt zu den innovativsten Künstlergestalten des 20. Jahrhunderts. Seit 2005 würdigt das weltweit einzige Personalmuseum sein Wirken in seiner Geburtsstadt.
Max Ernst in Brühl
"Am 2. April 1891, um 9.45 Uhr, hatte Max Ernst seinen ersten Kontakt mit der fühlbaren Welt, als er aus einem Ei schlüpfte, das seine Mutter in eines Adlers Nest gelegt hatte, und welches der Vogel dort sieben Jahre lang ausgebrütet hatte. Dies ereignete sich in Brühl, sechs Meilen südlich von Köln. Hier wuchs Max auf und wurde ein hübsches Kind. In seiner Jugend gab's einige dramatische Zwischenfälle, jedoch im großen und ganzen ist sie nicht als unglücklich zu bezeichnen" , beschreibt Ernst selbst seine Jugendzeit in Brühl. Max Ernst berichtet in seinen autobiografischen Notizen von seinem ersten Kontakt mit der Malerei, die er von seinem Vater Philipp Ernst erlernt, von den Tagen auf der Penne: "Ohne Schaden zu leiden an seiner Seele übersteht Max die Wonnen und Greuel der wilhelminischen Erziehungsmethoden in der Seminar-Übungsschule zu Brühl und im Städtischen Gymnasium."
An den Nachmittagen und den Wochenenden geht Ernst mit Malutensilien und Staffelei auf Entdeckungsreisen in die Umgebung: "Straßenbild in Brühl", "Pingsdorfer Kirmes", "Eisenbahnunterführung an der Comesstraße", Skizzen der Bauern und Landarbeiter sowie Aquarell-Studien aus dem Schlosspark entstehen und überdauern die Zeit.
Von 1980 bis 2003 zeigte die Stadt Brühl ihre Sammlung im ehemaligen Max-Ernst-Kabinett. Diese Sammlung wurde hier wissenschaftlich betreut und in Ausstellungen chronologisch und thematisch vorgestellt. Von 1992 an war mit der Ausstellung ausgewählter Sammlungsstücke das Kabinett ganzjährig für die Besucher geöffnet. Max Ernst selbst legte den Grundstein zur städtischen Sammlung.
1969 schenkte er seiner Geburtsstadt Grafiken und Bilder, darunter die Radierungssuite "Maximiliana" und das Ölgemälde "Nordlicht am Nordrhein". Seitdem wuchs der Bestand durch kontinuierliche Ankäufe und großzügige Stiftungen auf über 400 Werke an. Die städtische Sammlung ging 2005 in die Dauerausstellung des Max Ernst Museum Brühl des LVR über.
Das weltweit einzige Museum für das Schaffen des in Brühl geborenen Künstlers Max Ernst (1891 bis 1976) zeigt das abwechslungsreiche Wirken des Weltbürgers neben ausgewählten Sonderausstellungen. Das Fantasie-Labor lädt zum künstlerischen Schaffen ein. Mehr
Der Förderverein Max ErnstGesellschaft e.V. wurde im Jahr 2000 gegründet. Er setzt sich für die Präsentation des Werkes des Weltbürgers Max Ernst in seiner Vaterstadt ein, möchte auf bürgerschaftlicher Ebene Interesse für dessen Arbeit wecken und den Zugang zu seiner facettenreichen Kunst unterstützen. Dies geschieht durch den Erwerb von Dauerleihgaben für das Max Ernst Museum, durch regelmäßige Veranstaltungen sowie die Mit-Finanzierung des Max Ernst Stipendiums der Stadt Brühl. Mehr
Derzeit ist ein Rundgang in Planung, der Sie mit den Brühler Lebensorten von Max Ernst bekannt macht. Schon heute können Sie dem Brunnen vor dem Rathaus und dem Geburtshaus des Künstlers einen (Außen-)Besuch abstatten.
Jubiläumspublikation zu 50 Jahre Max Ernst-Stipendium
Das Max Ernst-Stipendium wurde im Jahr 2020 zum 50. Mal vergeben. Zur Feier des besonderen Jubiläums wurde eine Publikation erstellt und der Öffentlichkeit am 26. Juni 2020 in kleiner Runde und analog den Vorschriften der Coronaschutzverordnungen feierlich vorgestellt.
In der Jubiläumspublikation wird in einem Aufsatz die Versöhnung Max Ernsts mit seiner Geburtsstadt Brühl thematisiert. Zudem verschaffen zahlreiche Dokumentationsblöcke Einblicke in die Jurysitzungen und die Preisverleihungen der vergangenen 50 Jahre. Weitere Dokumente wie Zeitungsartikel und Einladungskarten ergänzen die Zusammenstellung. Der reich bebilderte Katalogteil widmet sich den Preisträgerinnen und Preisträgern. Hierbei wurde eng mit den Kunstschaffenden zusammengearbeitet, die ihre aktuelle Vita sowie ein Artist Statement zum Stipendium zur Verfügung gestellt haben.
Autorin des von der Stadt Brühl herausgegebenen Buches ist die Kunsthistorikerin Brigitte Freericks. Bei der Redaktion wurde sie vom künstlerischen Leiter des Max Ernst Museums Brühl des LVR, Dr. Jürgen Pech, unterstützt.
Wichtige Zuwendungen aus Einzelspenden von zahlreichen Mitgliedern der Max Ernst Gesellschaft e.V. und Förderungen seitens des Landschaftsverbandes Rheinland sowie der Kulturstiftung der Kreissparkasse Köln ermöglichten die Herausgabe der Jubiläumspublikation in repräsentativem Umfang und großzügiger Ausstattung.
Die Jubiläumspublikation ist für 19,80 Euro im Brühler Buchhandel erhältlich.
Audio-Datei:
Beitrag des Kulturradios WDR 3 zu 50 Jahre Max Ernst-Stipendium
Max Ernst-Stipendium 2021
Das mit 10.000 Euro dotierte Max Ernst-Stipendium der Stadt Brühl wird jedes Jahr verliehen. Teilnahmeberechtigt sind alle Kunstschaffenden, die am 2. April des jeweiligen Bewerbungsjahres das 36. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und sich noch in der Ausbildung an einer Kunstakademie, Kunsthochschule oder einer vergleichbaren Einrichtung befinden.
Bis zu fünf Arbeiten wie Gemälde, Plastiken, Fotografien, Druckgrafiken, Objekte oder Videos / Multimedia-Werke können zur Begutachtung durch eine hochkarätige Fachjury eingereicht werden.
Das Preisgeld wird zu gleichen Teilen von der Stadt Brühl und der Max Ernst Gesellschaft e.V. zur Verfügung gestellt. Die Preisträgerin / der Preisträger erhält die Möglichkeit, ihre/seine Werke im Max Ernst Museum Brühl des LVR auszustellen. Zudem behält sich die Stadt Brühl vor, ein Werk anzukaufen, welches dann dauerhaft in der städtischen Sammlung "Junge Kunst" im öffentlichen Raum, im Rathaus A der Stadt Brühl, zu sehen ist.
Das 51. Max Ernst-Stipendium der Stadt Brühl geht an die 28-jährige Belia Zanna Geetha Brückner.
Die 1992 in Mönchengladbach geborene Künstlerin studiert an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg zeitbezogene Medien. Erstmalig begutachtete die Jury in der Endrunde nicht die Originalarbeiten, sondern – wie bereits in der Vorjurysitzung – die digitalen Einreichungen. Die aktuelle Gewinnerin des Brühler Kunstförderpreises konnte die Jury mit ihren konzeptuellen Werken für sich gewinnen und setze sich gegen ein Mitbewerberfeld von insgesamt 383 Personen durch.
Die Jury lobte die scharfsinnigen Werke der Künstlerin:
"Belia Brückner ist die Max Ernst-Stipendiatin des Jahres 2021. Die Jury entschied sich am 14. Januar in ihrer digitalen Konferenz für das Werk der Künstlerin, Studentin an der Hochschule der bildenden Künste von Simon Denny. Ihr recherchebasiertes, feministisch fundiertes und politisch umsichtiges Werk überzeugte ebenso inhaltlich konzeptuell wie in der stringenten, präzisen Umsetzung hin zu formal eigenwilliger und überraschender Bildfindung. Installationen und partizipative Arbeiten im öffentlichen Raum fassen die Gedanken und Strategien dieses hochengagierten Werkes. Schrift und Sprache sind Ausgangspunkt ihrer investigativen Enthüllungen gesellschaftlicher Strukturen."
Teilnehmen kann jeder Kunstschaffende (m/w/d), der sich noch in der Kunstausbildung befindet und das 36. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Um teilnehmen zu können, ist es erforderlich, das zum aktuellen Zeitpunkt bereitstehende Online-Bewerbungsformular mit der Angabe der persönlichen Daten, des künstlerischen Lebenslaufes sowie einer Beschreibung von bis zu fünf zum Wettbewerb einzureichende Arbeiten auszufüllen und dieses fristgerecht an die Stadt Brühl zu senden. Danach nimmt die Bewerberin bzw. der Bewerber automatisch an der Vorauswahl teil. Die Jury wählt in der digitalen Endjurierung aus den Werken der Kunstschaffenden, die die Endrunde erreicht haben, die jeweilige Stipendiatin oder den jeweiligen Stipendiaten aus.
Bitte beachten Sie, dass die Bewerbungsfrist abgelaufen ist.
Die Jury wird alljährlich vom Ausschuss für Kultur, Partnerschaften und Tourismus bestimmt. Sie setzt sich aus Kunsthistoriker(innen), Künstlern, einem Vertreter bzw. einer Vertreterin aus der Brühler Einwohnerschaft, dem Vorsitzenden der Max Ernst Gesellschaft e.V. sowie dem Bürgermeister der Stadt Brühl zusammen.
Die in der Jury vertretenen Kunsthistoriker(-innen) sowie Künstler sollten dem Werk von Max Ernst in besonderer Weise nahestehen. Im Jahre 2021 gehören der Jury an:
Juryvorsitzende Dr. Arta Valstar-Verhoff (Bonn) Dr. Dirk Teuber (Baden-Baden) Dr. Stefan Kraus (Köln) Dr. Achim Sommer (Bonn) Dr. Jürgen Pech (Bonn) Prof. Jürgen Klauke (Köln) Lutz Fritsch (Köln)
Als sachkundiger Bürger gehört im Jahr 2021 Andreas Noßmann der Jury an sowie als Nachwuchsjurorin, die Kunsthistorikerin Leonie Radine. Zudem ist Dieter H. A. Gerhards, 1. Vorsitzender der Max Ernst Gesellschaft e.V. ein weiteres Jurymitglied. Der Vorsitzende des Ausschusses für Kultur, Partnerschaften und Tourismus, Daniel Schönbauer, hat das Recht, mit beratender Stimme an der Sitzung teilzunehmen. Der Bürgermeister der Stadt Brühl ist laut Satzung geborenes Mitglied der Jury.
Mit großer Dankbarkeit blickt die Jury auch auf das langjährige Wirken von Prof. Dr. Eduard Trier (†), Martin Noël (†), Prof. Dr. Werner Spies, Dr. Helmut R. Leppien (†), Prof. Dr. Christa Lichtenstern, sowie Dr. Eva Stüncke (†) und Karl Gutbrod (†) zurück, die mit ihren Sichtweisen das Stipendium maßgeblich mitgeprägt haben.
Wer ist meine Ansprechpartnerin, wenn ich Fragen habe? Frau Freericks, Tel 02232 - 797132, Mail
Was ist eine "Kunstausbildung" im Sinne der Ausschreibung? Sie sollten Studierende/Studierender einer europäischen Kunstakademie oder Hochschule der Bildenden Künste sein. Meisterschülerinnen oder Meisterschüler gelten in diesem Sinne gleichfalls als Studierende, sofern Sie das 36. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.
Ist der Wettbewerb räumlich beschränkt? Wir freuen uns über Wettbewerbsteilnahmen aus dem In- und Ausland. Allerdings erfordert der Gleichbehandlungsgrundsatz, dass auch Bewerber(innen) aus dem benachbarten Ausland Originalwerke in Brühl einzureichen haben.
Wie erfahre ich, ob ich am Wettbewerb teilnehmen kann oder ob ich gewonnen habe? Nach Einsendung der korrekt ausgefüllten Bewerbungsformulars nehmen Bewerberinnen und Bewerber automatisch am Wettbewerb der ersten Runde teil. Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Endrunde bestimmt dann die Jury die Stipendianten oder den Stipendiaten. Wenn die Jury ihre Entscheidung getroffen hat, informiert sie die Preisträgerin bzw. den Preisträger umgehend telefonisch sowie per eMail über ihre Entscheidung. Sollten Sie keinen Anruf erhalten, möchten wir Sie bitten, ihre Arbeiten in jedem Fall zum angegebenen Zeitpunkt wieder in Brühl abzuholen.
Das Stipendium wurde im Jahre 1971 erstmals aus der Hand von Max Ernst an den Brühler Künstler Hans-Peter Ibrom verliehen. Nachdem der am 2. April 1891 in Brühl geborene Bildhauer, Grafiker und Dichter Max Ernst die Ehrenbürgerschaft der Stadt Brühl mit dem Hinweis abgelehnt hatte, dieser Titel sei "mit seinem Denken, Handeln und Betragen nicht vereinbar ", ersann die Stadtverwaltung einen anderen Weg, den Künstler zu ehren. Mit der Zustimmung des Künstlers rief die Stadt Brühl anlässlich des 80. Geburtstags von Max Ernst im Jahre 1971 eine Stiftung zur Förderung junger, sich noch in der Ausbildung befindlicher Künstlerinnen und Künstler ins Leben. Der erste Preisträger, Hans-Peter Ibrom aus Brühl, nahm seine Urkunde aus der Hand von Max Ernst entgegen, der sich aus Anlass der Einweihung des Max Ernst Brunnens vor dem Brühler Rathaus am 15. Mai 1971 in Brühl aufhielt. Waren es zunächst Künstlerinnen und Künstler aus Brühl und dem Brühler Umland, die den Preis zuerkannt bekommen haben, so wandelte sich das Max Ernst-Stipendium im Laufe der Jahre zu einem Förderpreis mit internationalem Bewerberinnen- und Bewerber-Kreis. In der Wahl ihrer künstlerischen Mittel und Themen sind die Kunstschaffenden vollkommen frei. Seit 1990 übernimmt die Stadt Brühl zudem die Aufgabe jährlich den "Joseph und Anna Fassbender-Preis für Handzeichnung und Grafik" auszuloben.
Hier erhalten Sie einen Überblick über die Preisträgerinnen und Preisträger seit 1971. Zudem können Arbeiten sämtlicher Stipendiatinnen und Stipendiaten im Brühler Rathaus A (1. bis 3. Obergeschoss) besichtigt werden. 1971 Hans-Peter Ibrom, Brühl 1972 Hans Geulig, Wesseling † 1973 Wilfried Dörstel, Brühl 1974 Felicitas Redmer, Brühl † 1975 Hans-Günther Obermaier, Köln 1976 Norbert Conzen, Hürth 1977 Thomas Jahn, Bergisch Gladbach 1978 Hildegard Schöneck, Börtlingen 1979 Andreas Schulze, Düsseldorf 1980 Volker Tannert, Düsseldorf 1981 Bernd Jünger, Düsseldorf 1982 Joan Jacob, Düsseldorf 1983 Wilhelm Valder, Troisdorf 1984 Jörg Eberhard, Düsseldorf u. Stefan Laskowski Aachen 1985 Bettina Mauel, Köln 1986 Andreas Rein, Bad Honnef 1987 Martin Noël, Bonn † 1988 Gert Brenner, Düsseldorf 1989 Antonia Deitmar, Neuenkirchen 1990 Alexander Schlieffen, Köln 1991 Georg Voß, Münster 1992 Vera Leutloff, Düsseldorf 1993 Elizabeth Weckes, Münster 1994 Matthias Meyer, Düsseldorf 1995 Harald Hofmann, Düsseldorf 1996 Stephanie Niesner, Nürnberg 1997 Cornelius Völker, Düsseldorf 1998 Annedore Dietze, Berlin 1999 Bernd Schwarting, Berlin 2000 Frank Jebe, Düsseldorf 2001 Laurenz Berges, Düsseldorf 2002 Thorsten Hallscheidt, Karlsruhe 2003 Eva Weymann, Düsseldorf 2004 Helga Schmidhuber, Düsseldorf 2005 Franziska Klotz, Berlin 2006 Patrick Niemann, Köln 2007 Daniela Löbbert, Münster 2008 Sabrina Haunsperg, Düsseldorf 2009 Bettina Marx, Münster 2010 Natascha Schmitten, Düsseldorf 2011 Katharina Schilling, Leipzig 2012 Theresia Tarcson, Köln 2013 Louisa Clement, Bonn 2014 Alwin Lay, Düsseldorf 2015 Sophie Schweighart, Hamburg 2016 Valentin Hennig, Stuttgart 2017 Serena Alma Ferrario, Braunschweig 2018 Lina Augustin, München 2019 Mona Schulzek, Düsseldorf 2020 Minjae Lee, München 2021 Belia Zanna Geetha Brückner, Hamburg
Joseph und Anna Fassbender-Preis für Grafik und Handzeichnung
Der Joseph und Anna Fassbender-Preis ist eine private Stiftung. Sie wurde von der Witwe des Grafikers und Malers Joseph Fassbender zu dessen Ehren eingerichtet. Der Preis wird jährlich im Frühsommer für Kunstschaffende aus den Bereichen Grafik und Handzeichnung ohne Altersbeschränkung ausgeschrieben.
Der alljährlich stattfindende "Blick hinter die Kulissen" musste coronabedingt abgesagt werden.
Dotiert ist der Preis 2020 mit 2.250 Euro.
Für ihre teils großformatigen Aquatinta-Radierungen menschenleerer Gärten und Landschaftsarchitekturen wird die Münchener Grafikerin Stefanie Hofer mit dem diesjährigen Joseph und Anna Fassbender-Preis für Druckgrafik und Handzeichnung ausgezeichnet.
Bürgermeister Dieter Freytag verlieh ihr die Urkunde im historischen Kapitelsaal des Brühler Rathauses. Die Laudatio hielt Kunsthistorikerin Dr. Olena Balun.
Umfassende Informationen gibt es in der Pressemitteilung zum Joseph und Anna Fassbender-Preis 2020 .
Den Joseph und Anna Fassbender-Preis 2020 sprach die Jury nach einer intensiven Sitzung, in der sie Werke von 76 Kunstschaffenden gesichtet und bewertet hatte, in diesem Jahr der 1974 in München geborenen Stefanie Hofer einstimmig zu.
Sie absolvierte eine praktische Ausbildung als Holzbildhauerin und studierte anschließend bei Professor Albert Hien und Gerhard Merz an der Kunstakademie in München sowie ebendort in der Klasse von Karin Kneffel, wo sie 2015 als Meisterschülerin ihr Diplom mit Auszeichnung erwarb.
Besonders ihre Schwarz-Weiß-Aquatinta beeindruckten die Jury, die unter dem Vorsitz von Dr. Dirk Täuber wie folgt urteilte:
"Die großformatigen Papierarbeiten von Stefanie Hofer ziehen den Betrachter unmittelbar durch Motivik und Technik in den Bann. Gärten und Landschaften sind zentrale Themen, vorgestellt als ästhetisch gestaltete Natur. Menschenleere Perspektiven und Lichtspiele erwachsen aus den tiefen Schwärzen der Aquatinta-Radierungen, die Stefanie Hofer in herausragender Weise beherrscht. Bei aller Wiedererkennbarkeit, die fotografische Sichtweise suggeriert, irritiert die malerische Umsetzung in einem reichen Spektrum zwischen tiefem Schwarz, Grau und Weiß. Aus der Modulation der Schwärzen erscheinen die Landschaften in einem Zwischenzustand, der auf Zeitlosigkeit zielt. Das Licht scheint aus den Bildern zu fliehen und ist doch dort gestaltend da."
Der deutsche Maler und Grafiker Joseph Fassbender war ein Vertreter der abstrakten Malerei und gehörte seit den späten 40er bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts zu den einflussreichsten Künstlern der Rheinischen Kunstszene. Seine Ehefrau Anna Fassbender rief nach dem Tode des Künstlers eine private Stiftung ins Leben, um Künstlerinnen und Künstler zu würdigen, die herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Handzeichnung und Grafik vollbracht haben. Der Grafik-Preis wird seit 1990 jährlich im Sommer ausgeschrieben.
Joseph Fassbender studierte in den 1920er Jahren Malerei bei Richard Seewald an den Kölner Werkschulen. Eigentlich sollte er die elterliche Konditorei übernehmen, studierte aber in den 1920er Jahren Malerei bei Richard Seewald an den Kölner Werkschulen. 1947 gründet Fassbender auf Schloss Alfter in der Nähe von Bornheim zusammen mit den Malern Hann Trier, Hubert Berke und anderen die sogenannte "Donnerstagsgesellschaft", die es sich zur Aufgabe gemacht hatte, das kulturelle Geschehen im Rheinland nach dem Ende der nationalsozialistischen Unterdrückung wieder zu beleben. Neben der Malerei gelten seine graphische Arbeit und die Plakat- und Buchgestaltungen sowie die Signet-Entwürfe als bemerkenswert. 1929 erhielt er den Villa-Romana-Preis. Er beteiligte sich an zahlreichen Ausstellungen und errang internationale Anerkennung und Bedeutung. 1955 nahm er an der 1. Documenta in Kassel teil und erhielt den großen Kunstpreis der Stadt Köln. 1958 wurde er zum Professor und Leiter der staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf berufen und unterrichtete dort die Mal- und Zeichenklasse. 1964 erhielt der Künstler das große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland und den Preis der 32. Biennale in Venedig. 1974 starb Joseph Fassbender am 5.1. in Köln.
Weiterführende Informationen
1990 Matthias Beckmann, Düsseldorf 1991 Daniel Hees, Köln 1992 Ulrich Fürneisen, Düsseldorf 1993 Fritz Koch, Hamburg 1994 Diana Ramaekers, Maastricht 1995 Klaus Dauven, Kreuzau-Drove 1996 Reinhard G. Puch, Swisttal-Ollheim 1997 Peter Paul Berg, Münster 1998 Monika Bartholomé, Köln 1999 Wiebke Bartsch, Münster 2000 Iris Häussler, München 2001 Susanne Ristow, Düsseldorf 2002 Georg Meissner, Dortmund 2003 Saskia Niehaus, Köln 2004 Der Preis wurde nicht vergeben 2005 Thomas Böing, Köln 2006 Jutta Reuscher, Bonn 2007 Doris Tsangaris, Haan-Gruiten 2008 Dorrit Nebe, Köln 2009 Katrin Seithel, Bremen 2010 Heiner Blumenthal, Köln 2011 Christian Stefanovici, Köln 2012 Philip Emde, Köln 2013 Bernd Ikemann, Köln 2014 Prof. Harald Fuchs, Köln 2015 Akane Kimbara, Berlin 2016 Adrian Mudder, Leipzig 2017 Monika Huber, München 2018 Simon Halfmeyer, Hamburg 2019 Hiltrud Zierl, Köln 2020 Stefanie Hofer, München
Kunst- & Musikschule der Stadt Brühl
Die Abteilung Kunst der Kunst- & Musikschule der Stadt Brühl bietet qualifizierte Ausbildungen in einem breiten Spektrum künstlerischer Techniken bis hin zu Mappenvorbereitungskursen. Mehr
Fantasie Labor im Geburtshaus Max Ernst
Erst ins Max Ernst Museum und dann im Fantasie Labor das Erlebte mit den eigenen Augen und Händen kreativ nacherleben – das ist die Idee der museumspädagogischen Abteilung des Museums im Geburtshaus des Künstlers. Mehr
Sammlung Will Küpper der Stadt Brühl
Er selbst bezeichnete sich als "Maler aus innerer Notwendigkeit ". Will Küpper, 1893 in Brühl geboren, erhielt bereits als Junge Malunterricht. Nach dem ersten Weltkrieg, in dem er schwer verwundet wurde, begann seine Akademieausbildung in Düsseldorf und München. Seit 1924 lebte und arbeitete er in Düsseldorf. Früh wurde der Mensch zum zentralen Thema von Küppers künstlerischem Schaffen. Im Jahr 2001 übernahm die Stadt Brühl den Nachlass des 1972 verstorbenen Künstlers von dessen Witwe Käte Küpper und bearbeitet seitdem den Korpus von 100 Ölgemälden und etwa 1300 Zeichnungen wissenschaftlich. Einige Schenkungen von Privatsammlern haben zu einem kontinuierlichen Anwachsen der Will-Küpper-Sammlung der Stadt Brühl geführt, die auf Anfrage zugänglich gemacht wird.
1893 am 11.6. wurde der Maler Will Küpper in Brühl geboren; erster Malunterricht zusammen mit Max Ernst bei dessen Vater 1907 bis 1913 Besuch der Kölner Kunstgewerbeschule in der Malklasse Prof. Seuffert 1912 wird der Besuch der "Sonderbundausstellung" in Köln zu einem entscheidenden Erlebnis für seinen Künstlerweg 1914 Arbeit mit E.L. Kirchner an einem Fries für die Werkbundausstellung in Köln bis 1918 Soldat, Rückkehr von der Westfront mit einer schweren Verwundung 1919 Beginn des Studiums an der Kunstakademie in Düsseldorf bei Prof. Spatz Atelier auf der Rheindorfer Burg in Walberberg 1920 bis 1921 Studium an der Kunstakademie in München bei Prof. Carl Caspar und Prof. Max Unhold 1922 bis 1926 an der Kunstakademie in Düsseldorf, ab 1924 als Meisterschüler bei Prof. Heinrich Nauen Studienreisen nach Holland, Belgien, Frankreich, Italien und die Schweiz. Jährlich mehrere Monate Sommeraufenthalt am Chiemsee zusammen mit Paul Loskill und Herbert Böttger Zentrales Thema seines künstlerischen Schaffens ist der Mensch. Starke Impulse von der "Brücke-Malerei". Mitte der zwanziger Jahre Übergang vom Expressionismus zur Neuen Sachlichkeit. 1926 Atelier und Wohnung in Düsseldorf in der Nachbarschaft des Dichters Emil Barth und der Maler Jankel Adler und Otto Dix Mitbegründer der "Rheinischen Sezession" im Kreise von Werner Gilles, Otto Pankok, Richard Seewald u.a. surreale Bildelemente werden gegen Ende der zwanziger Jahre in seinen Arbeiten Symbole für die Vorahnung eines Umbruchs 1930 Aufnahme in die "Rheingruppe" (u.a. Dix, Rübsam, Adler, Szekessy, Böttger) 1937 Fortan Beschlagnahmungen von Bildern aus Düsseldorfer Museumsbesitz und laufenden Ausstellungen, sowie Behinderung der künstlerischen Arbeit durch das nationalsozialistitsche Regime 1942 Verlust eines Großteils seiner Werke und des Ateliers durch Bomben 1946 Mitbegründer der wiedererstandenen "Rheinischen Sezession", deren Statuten in seinem neuen Oberkasseler Atelier aufgesetzt werden. Ende der vierziger Jahre lehnt er eine von der Kunstakademie Düsseldorf angebotene Professur ab, um zurückgezogen schaffen zu können. 1972 verstorben am 26.3.1972 in Düsseldorf, beigesetzt in Brühl
Beate Müller, Will Küpper, Maler aus innerer Notwendigkeit
Gebundene Ausgabe: 148 Seiten Verlag: Stadt Brühl, 1993 ISBN-10: 3926076305
Fotosammlung Fritz Neff der Stadt Brühl
Die 5000 Werke des Brühler Fotografen Fritz Neff mit Lichtbildern aus den Jahren 1930 bis 1939 sind bedeutender Beitrag zur Heimatgeschichte und ästhetisches Vergnügen zugleich. Sie sind ein lebendiges Zeugnis der Lebensverhältnisse der Dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts. SIe sind auf Anfrage im Stadtarchiv zugänglich.
Brühler Kunstverein e.V.
Seit seiner Gründung im Jahre 1972 aus einem Zusammenschluss Brühler Kümstlerinnen und Künstler heraus ist der Brühler Kunstverein e.V. mit seinem ambitionierten Ausstellungsprogramm eine feste Größe des Brühler Kulturlebens. Mehr
Lokale Kunstszene, Galerien, Ateliers & Werkstätten
Das Brühler Kulturleben wird auch durch die Vielfalt künstlerischer Produktion in der Stadt geprägt. Es gibt kaum eine künstlerische Ausdrucksform, die hier nicht Gestalt annimmt. In der IG Brühler Künstler haben sich Kunstschaffende vieler Sparten zusammengeschlossen, um die Bandbreite der in Brühl vorhandene künstlerischen Potentiale aufzuzeigen, weitere Kunstorte gesellen sich hinzu.
In der Interessengemeinschaft Brühler Künstler haben sich Brühler Kunstschaffende vieler Sparten zusammengeschlossen, um die Bandbreite der in Brühl vorhandene künstlerischen Potentiale aufzuzeigen und in gemeinsamen Ausstellungen sowie den alljährlichen "Tagen der offenen Ateliers" öffentlich zugänglich zu machen. Dort erhalten Sie auch eine Aufstellung der aktiven Kunstschaffenden Brühls. Mehr
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Galerie Mühlenstraße Mehr
Galerie & Atelier Sabine Endres Mehr
Die Fotografische Arbeitsgemeinschaft Brühl e.V. – kurz FAB genannt – ist eine Vereinigung von Amateur-Fotografen. Sie ist dem Deutscher Verband für Fotografie e.V. (DVF) angeschlossen und besteht seit über 40 Jahren. Die Mitglieder der FAB verbindet ihre Leidenschaft für die Fotografie, die sie in vielfältigen gemeinsamen Aktivitäten ausleben. Mehr
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Die Kunstwerkstatt - Praxis für Kunsttherapie & psychosoziale Beratung Mehr
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Atelier & Workshops Helga Thomas-Berke Mehr
Dieter Schöddert @ P77a Mehr