Neugestaltung Bahnhofsumfeld

Das Umfeld des Schlossbahnhofs Brühl soll in einem der UNESCO-Welterbestätte "Schlösser Brühl und Gärten" angemessenen Rahmen umgestaltet werden.
Der Bahnhofsbereich wird als wichtiger Baustein für die Entwicklung der Innenstadt erachtet. Insbesondere das Entree der Stadt Brühl gewinnt zunehmend an Bedeutung, wobei der Bahnhof in diesem Rahmen als wichtiges Eingangstor gesehen wird. Die besondere Situation des Ensembles Schloss Augustusburg, Bahnhof und Max Ernst Museum stellt ein hohes Potential für eine attraktive Entwicklung dar.

Neben der Einhaltung der ungehinderten Sichtachse zwischen Schloss Augustusburg und dem in der Vergangenheit bereits baulich und denkmalpflegerisch sanierten historischen Bahnhofsgebäude soll eine dringend erforderliche gestalterische Aufwertung und Erneuerung der Verkehrs- und Serviceflächen vor und neben dem Bahnhof Brühl erfolgen. Eine vergrößerte und neugestaltete Radstation bildet hierbei das zentrale Element in den Gestaltungsüberlegungen.

Wichtigster Bestandteil der Gesamtmaßnahme Bahnhofsumfeld ist die Herstellung eines barrierefreien Zugangs zur Personenunterführung sowie von und zu den Gleisen.

Gestaltungsplan Bahnhofsumfeld 2022
Gestaltungsplan Bahnhofsumfeld Brühl (©Menzel Architekten Brühl)                                                                                            (Stand: 2022)


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AKTUELL:

Mit den Bauarbeiten zur Erstellung der barrierefreien Zuwegung zur Personenunterführung wird voraussichtlich im Sommer 2024 begonnen


Provisorische Radstation

Die alte Radstation wurde im Dezember 2020 abgerissen. Damit die Nutzenden der Radstation während der Bauphase zwischen Abriss und Fertigstellung des Neubaus ihre Räder weiterhin sicher unterstellen können, wurde auf dem benachbarten Parkplatz am Bahnhof eine provisorische Radstation in Form einer Containeranlage mit rund 288 Abstellplätzen errichtet. 

Um die Radstationsfunktion möglichst vollständig über den Tages- und Nachtzeitraum aufrecht zu erhalten (24/7), wurde das Provisorium mit einem neuen Zugangssystem sowie einem neuen Ständersytem ausgerüstet.

Die Vergabe der Stellplätze im Provisorium läuft nach dem folgendem Verfahren ab:

Mit dem hinterlegten Online-Formular kann der Wunsch nach einem Stellplatz verbindlich angemeldet werden. Hier sind außerdem die Kontaktdaten zu hinterlegen sowie die Tageszeit (tags/nachts) möglichst mit genauer Angabe der Uhrzeiten, zu welcher der Stellplatz genutzt werden soll. Die Stellplätze werden nach Eingang der Anmeldungen vergeben, bis die Kapazitätsgrenze erreicht ist, gleichzeitig wird eine Warteliste erstellt. Die neuen Zugangskarten werden per Post versendet.

Die Nutzung der provisorischen Radstation wird von der Stadt Brühl kostenlos angeboten.

+ + + Es stehen noch freie Plätze zur Verfügung + + +

Hier geht es zum Online-Formular

Nach Verhandlungen mit dem Grundstückseigentümer, dem Land NRW, freuen wir uns, dass das Provisorium auf dem Parkplatz errichtet werden konnte. Aufgrund der Nähe zum Bahnhof hoffen wir auf eine gute Akzeptanz und Ausnutzung. Mit Aussicht auf die neue vergrößerte und einbruchssichere Radstation lässt sich die Übergangszeit gemeinsam gut meistern.


So finden Sie den Eingang ins Provisorium:

Luftbild Provisorische Radstation
Luftbild Provisorische Radstation

Das gesamte Projekt "Umgestaltung Bahnhofsumfeld" gliedert sich in fünf Teilprojekte, die nachfolgend in der Reihenfolge ihrer Ausführung näher erläutert werden.

Barrierefreier Zugang zur Personenunterführung

Es ist ein besonderes Anliegen der Stadt Brühl, für alle Bevölkerungsteile, insbesondere auch für mobilitätseingeschränkte Menschen, einen Besuch der Stadt Brühl und des Weltkulturerbes mit der Bahn zu ermöglichen. Dies ist heute kaum gegeben, da die vor Jahren installierten Schrägaufzüge der Deutschen Bahn AG diesen Anforderungen in keiner Weise gerecht werden. 

Vor diesem Hintergrund beschloss der Rat der Stadt Brühl bereits 2006 eine Petition zur Errichtung eines barrierefreien Zugangs zu den Gleiskörpern in Form von Senkrechtaufzügen, deren Umsetzung in der Vergangenheit jedoch immer wieder verschoben werden musste, da es bisher an der Förderung von diversen angefragten Stellen scheiterte. Die Senkrechtaufzüge waren zuletzt Teil des Projektantrages der Stadt Brühl vom 31. März 2015 an die NVR GmbH für die Gewährung einer Zuwendung nach § 12 ÖPNVG NRW.

Die Nachricht, dass mit dem Ausbau der Strecke Köln-Bonn im Rahmen der Modernisierungsoffensive 1 entlang der RRX-Aussenäste der Bahnhof Brühl von Seiten der DB barrierefrei umgestaltet wird, ist daher bei Politik und Verwaltung und nicht zuletzt bei den Brühler Bürgern mit großer Freude und Zustimmung aufgenommen worden.

Im Vorfeld der Planfeststellung wurden von Seiten der DB Station&Service AG neben einer Lösung mit drei Senkrechtaufzügen auch drei Varianten einer Rampenlösung vorgestellt. Die Rampenanlage sollte den stadtseitigen Aufzug ersetzen. Trotz der offensichtlichen Vorzüge einer Rampe an dieser Stelle, konnte die Stadt seinerzeit keiner der präsentierten Lösungen zustimmen.

Die Variante mit drei Aufzügen wurde damit im anschließenden Planfeststellungverfahren der Stadt Brühl zur Stellungnahme vorgelegt und hat deren und die Zustimmung der Bezirksregierung erhalten.

In der Zwischenzeit haben die Bemühungen um Lösungen zur Umgestaltung des Bahnhofsumfelds dazu geführt, dass aus Gründen des Umfeldschutzes des Schloss Augustusburg geplant ist, die seit dem Jahr 2000 bestehende Radstation durch einen Neubau zu ersetzen (siehe auch Erläuterungen zur Radstation). Diese Planung ermöglicht es, die Radstation ca. 1,20 Meter tiefer als bisher zu errichten. Hierdurch wird die Sichtachse von den Gleisen zum Schloss vollständig freigehalten. Das Eingangsniveau der zukünftigen B+R-Anlage orientiert sich zum Parkplatz des Schlosses hin. Durch die gleichzeitig notwendige Geländemodellierung im Umfeld beträgt der Höhenunterschied zwischen der Gleisunterführung und dem Vorplatz der Radstation dann nur noch ca. 60 Meter . Hierdurch wird im weiteren eine Gestaltung des Bahnhofsvorplatzes ermöglicht, die im Bereich des Zugangs zu den Gleisanlagen den barrierefreien Zugang ohne die Errichtung eines Aufzugs oder einer aufwendigen Rampenanlage ermöglicht. 

Mit der Entscheidung, den bestehenden Bau der Radstation durch einen Neubau zu ersetzten, besteht die einmalige Möglichkeit, eine gestalterisch anspruchsvolle Lösung für den Bahnhofsvorplatz zu schaffen, die gleichzeitig den Anforderungen an die Barrierefreiheit gerecht wird. Zudem erhöht sich durch den Wegfall eines Aufzuges die Ausfallsicherheit deutlich, und nicht zuletzt sind die Folgekosten deutlich geringer.

Die Stadt Brühl wird die Realisierung der vorgestellten Lösung vor die eigentliche Platzgestaltung ziehen. Wobei die Oberfläche der baulichen Anlage zunächst in geeigneter Form provisorisch ausgeführt werden wird, um im späteren Endausbau eine einheitliche Gestaltung garantieren zu können. 

Radstation

Seit dem Versuch, 2009 innerhalb des Investitionsprogramms "Nationale UNESCO-Welterbestätten" das Bahnhofsumfeld neuzugestalten, bildet eine vergrößerte und neugestaltete Radstation das zentrale Element in den Gestaltungsüberlegungen.

Damals war vorgesehen, neben der Kapazitätserhöhung der eigentlichen Radstation, die abgängigen Einrichtungen des Landes, Kiosk und WC-Anlage, neu zu errichten und durch ein gemeinsames Dach mit der Radstation zu verbinden. Ein umlaufender Arkadengang sollte die Kubatur in Richtung Vorplatz und Schloss leichter erscheinen lassen, "auflösen". Sowohl der Aufzug wie auch die im Bahnhofsgebäude noch befindliche Servicestelle der DB sollten in die neue Radstation integriert werden. Bei dieser Lösung sollten wesentliche Teile der bestehenden Radstation erhalten bleiben und durch die Erweiterungen baulich ergänzt werden.

Gegen diese Maßnahme bestanden von Anfang an Bedenken der Schlossverwaltung und insbesondere bei der für die Schlösser Brühl zuständigen Denkmalbehörde bei der Bezirksregierung Köln. Negativ bewertet wurde insbesondere, dass die Radstation die Sicht auf das Schloss von den Bahnsteigen aus "verstellt". Eine grundlegende Forderung war daher, die neuen Bestandteile, insbesondere die Erweiterung der Radstation, niedriger auszuführen, um die Sicht nicht weiter einzuschränken und die bauliche Höhe des vorhandenen Gebäudes  zu reduzieren. Zudem wurde es als kritisch betrachtet, die Funktionen Kiosk und WC auf Landesflächen zu errichten.

Aufgrund dieser Einwendungen erfolgten weitere Variantenuntersuchungen, bei denen die bauliche Anlage ausschließlich auf städtischen Flächen realisiert werden kann. Wegen des geringeren Platzangebotes musste in allen Varianten auf die Funktion "Kiosk" verzichtet werden und auch die Unterbringung der Servicestation der DB gelang nicht. Eine öffentliche WC-Anlage konnte hingegen in jeder Variante integriert werden, jedoch nur deutlich kleiner als ursprünglich vorgesehen. Die wesentliche Forderung einer Freisichtigkeit von den Bahnsteigen aus konnte jedoch, konstruktiv bedingt, nicht erreicht werden. Die Höhe der bestehenden Konstruktion hätte nur geringfügig und nur mit hohem Aufwand verringert werden können. Der seinerzeit in Lage und Konstruktion feststehende Aufzug verschärfte die Situation zudem deutlich, da dieser genau in der bisher freigebliebenen Sichtachse Bahnsteig/Schloss hätte installiert werden sollen.

Die Sichtbeziehung Bahnhof/Schloss war in allen mit dem Land geführten Diskussionen die zentrale Forderung. Die einzige verbleibende Möglichkeit, dieser Forderung nachzukommen, ist die bestehende Radstation aufzugeben und durch einen Neubau zu ersetzen. Um hier die Verhältnismäßigkeit der Maßnahme abschätzen zu können, wurde eine Variante untersucht, die ein um ca. 1,50 Meter tiefer gelegenes Eingangsniveau aufweist, das in etwa der Höhenlage des angrenzenden Parkplatzes entspricht. Die hierzu notwendigen Geländeveränderungen führen in der Folge dazu, dass eine Zuwegung zu der Gleisunterführung möglich wird, die mit ca. 3 Prozent ein Längsgefälle aufweist, welches deutlich unter 6 Prozent liegt. Damit ist eine gestalterisch anspruchsvolle, barrierefreie Erschließung ohne Aufzug möglich.

Nachdem der Denkmalbehörde und den Vertretern des Landes diese Variante vorgestellt wurde, haben diese auch der Eintragung einer notwendigen Baulast zugestimmt. Dies ist ein großer Schritt auf dem Weg zur Realisierung der Gesamtmaßnahme.

Da bei dieser Variante der stadtseitige Aufzug, den die DB errichten will, entfallen könnte, wurden Gespräche sowohl mit der DB Station&Service AG wie auch mit dem Fördergeber NVR geführt. An beiden Stellen wurde diese Variante begeistert aufgenommen und es konnte einmütig festgestellt werden, dass es sich nicht nur unter gestalterischen Gesichtspunkten sondern auch vor dem Hintergrund der Erstellungs- und Folgekosten um die bessere Variante handelt. Daher wurde vereinbart, gemeinsam nach Möglichkeiten zu suchen, um diese Variante zu realisieren.

Eine schwerwiegende Problematik bestand darin, dass die Planungen zur Realisierung des stadtseitigen Senkrechtsaufzuges bereits sehr weit fortgeschritten waren und notwendige Ausschreibungen anstanden.

Zur Umsetzung der Planung war, neben dem Bauantrag für den Neubau der Radstation, ein Planfeststellungsverfahren beim EBA (Eisenbahn-Bundesamt) anzustrengen, welches den Abriss der Radstation sowie die Erstellung des barrierefreien Zugangs umfasst. Die Planungsgenehmigungen für den Abriss der Radstation und die Erstellung der barrierefreien Zuwegung liegen vor, der Abriss der Radstation erfolgte Ende 2020. Mit dem Bau der barrierefreien Zuwegung wurde Ende April 2023 zwar begonnen, die Arbeiten mussten aber wieder eingestellt werden, da die  abgestimmte Ausführungsvariante seitens der Deutschen Bahn verworfen wurde und die Stadt umplanen musste. Derzeit wird mit einem Baubeginn im Sommer 2024 gerechnet. Der Neubau der Radstation startet somit voraussichtlich Anfang 2025.

Buswendeschleife

Aus städtebaulicher Sicht gilt es, die Achse zwischen Bahnhofsgebäude und Schloss Augustusburg von parkenden Bussen und PKW freizuhalten, die Verkehrsräume auf ein Minimum zu reduzieren und für das historische Bahnhofsgebäude ein Entree mit Aufenthaltsqualität zu schaffen.

Die Abwicklung des gesamten Busverkehrs (Linienbusse/Reisebusse und Shuttle-Busse/Phantasialand) soll in den Seitenbereich verlagert und somit aus der historisch bedeutsamen Blickachse zwischen Schloss und Bahnhof ferngehalten werden. Nur so lässt sich die achsiale Korrespondenz zwischen den beiden historischen Bauwerken wieder betonen und erlebbar machen.

Mit 5.520 Ein- und Aussteigern ist der Bahnhof Brühl die am zweitstärksten frequentierte Bahnstation im Rhein-Erft-Kreis. Auf die "hohe Bedeutung des Bahnhofs Brühl als Verknüpfungshaltestelle" weist auch die Nahverkehr Rheinland GmbH (NVR) in ihrem Schreiben vom 15. März 2018 an die Stadt Brühl ausdrücklich hin.

Seit Mitte 2019 halten die Züge des Rhein-Ruhr-Express (RRX) am Bahnhof. Aufgrund dieser Komfortverbesserung und der besseren überregionalen Verknüpfung ist – zusätzlich zum generell positiven Nachfragetrend im öffentlichen Verkehr – ein weiterer Anstieg der Nachfrage und damit eine Erhöhung der Ein-und Aussteigerzahlen in Brühl zu erwarten.

Die ursprünglich von der Stadt favorisierte Lösung, die Buswendeanlage im Bereich des Parkplatzes anzulegen, wird in Absprache mit den Vertretern des Landes nicht mehr weiterverfolgt. Durch die Errichtung der Buswendeanlage im Bereich zwischen Bahnhof und Comesstraße werden jedoch die dort vorhandenen Grünflächen mit ihrem zum Teil sehr alten Baumbestand in Anspruch genommen. Hier treffen die Ansprüche einer ausreichend groß dimensionierten Anlage des ÖPNV auf den Erhaltungsanspruch der Grünanlage. Im Zusammenhang mit der Planung der Buswendeanlage wurden Gutachten zum Baumbestand eingeholt, um die Auswirkungen der verschiedenen Varianten auf diesen zu überprüfen.

Das Land NRW hat zugesagt, die Planung zu unterstützen und zum Gelingen des Projektes beitragen zu wollen. Zwischenzeitlich wurde eine durch das Land beauftragte Kulturerbeverträglichkeitsprüfung (KVP) durch einen externen Gutachten erstellt, welche im Ergebnis positiv ist und somit die Stadt im Bestreben der Fortführung ihrer Planungen stärkt.

Radabstellanlage

Die westlich des Bahnhofsgebäudes bestehende Radabstellanlage ist in die Jahre gekommen und soll erneuert werden. In diesem Zusammenhang soll auch der Verbindungsweg zur Comesstraße neugestaltet werden. Dem stand bisher entgegen, dass sich der Weg im Eigentum der DB befand. Damit die Stadt die entsprechende Parzelle käuflich erwerben konnte, war ein Entbehrlichkeitsverfahren der DB erforderlich. Dieses ist abgeschlossen und die Wegeparzelle befindet sich im Eigentum der Stadt.

Um eine einheitliche Gestaltung der Gesamtmaßnahme zu gewährleisten, erfolgt die Umgestaltung des Weges und der Radabstellanlage im Nachgang zur Errichtung der Buswendeschleife.

Bahnhofsvorplatz

Der Bahnhofsvorplatz ist das verbindende Element aller Teilbereiche. Seine Neugestaltung soll für die mit der Bahn ankommenden Besuchenden einen Stadteingang bilden, der gleichsam Auftakt und Bühne für das Schloss ist. Der Ankommende soll einen Ort vorfinden, der ihn dazu anregt und ihm ermöglicht, vor seiner Weiterreise, ob mit anderen Verkehrsmitteln oder zu Fuß, innezuhalten und sich des Welterbes bewusst zu werden.

Um dies zu erreichen, wird die Fläche vor dem Bahnhof gegenüber dem heutigen Zustand in der Art verändert, dass eine Durchfahrt zum Parkplatz noch möglich ist, jedoch sowohl Halten als auch Wenden vor dem Bahnhof erschwert bzw. unmöglich gemacht werden.

Die Gestaltung erstreckt sich dabei mit einer Gesamtfläche von rund 2.700 Quadratmetern sowohl auf Flächen, die sich im Eigentum der Stadt Brühl befinden wie auch auf Flächen des Landes NRW. Die Kosten der Umgestaltung sind von der Stadt selber zu tragen, sofern sie sich auf eigenen Flächen befinden (ca. 1.000 Quadratmeter), sind sie aber grundsätzlich förderfähig. 


Weitere Informationen:


Die DB Station und Service hat im Jahr 2019 mit der Errichtung der Aufzüge zu den beiden Gleisen begonnen und die Baumaßnahme zu Beginn des Jahres 2021 fertiggestellt. Wenn im Herbst 2024 die Bauarbeiten der barrierefreien Zuwegung in die Personenunterführung abgeschlossen sind, wird voraussichtlich Anfang 2025 mit dem Bau der neuen Radstation an gleicher Stelle begonnen. Für den rund zwei Millionen Euro teuren Neubau wird mit einer Bauzeit – je nach Witterungslage – von einem bis anderthalb Jahren gerechnet, sodass die neue Radstation voraussichtlich ab Anfang des Jahres 2026 nutzbar sein wird.


Blick auf den barrierefreien Zugang und die Radstation (Menzel Architekten Brühl)
Blick auf den barrierefreien  Zugang und die Radstation (© Menzel Architekten Brühl)                                                               Stand: 2022


Die neue Radstation beinhaltet ein Ganztages-Stellplatzangebot für insgesamt 632 Fahrräder und eine Servicestation mit geregelten Öffnungszeiten für Tagesgäste. Die öffentliche Toilette ist in die Servicestation integriert und dadurch vor Vandalismus und Missbrauch geschützt.

Ein entsprechender Förderantrag zum Neubau der Radstation wurde bei der Bezirksregierung Köln gestellt, der Förderbescheid steht noch aus.

Mit den Baumaßnahmen zur Buswendeschleife würde frühestens nach der Fertigstellung der Radstation begonnen und abschließend der Bahnhofsvorplatz neugestaltet. Aus heutiger Sicht könnte die Gesamtmaßnahme Ende 2027 abgeschlossen sein.

Historie zur Planung des Bahnhofsumfeld Brühl

Saniertes Bahnhofsgebäude kurz vor der Fertigstellung
Saniertes Bahnhofsgebäude kurz vor der Fertigstellung


Nach der baulichen und denkmalpflegerischen Sanierung des Bahnhofsgebäudes wird weiterhin das Ziel verfolgt, auch das Umfeld des Bahnhofes neu zu gestalten.

Der Brühler Stadtrat hatte im April 2009 eine Entwurfsplanung zur Umgestaltung des Brühler Bahnhofs und des Bahnhofsumfeldes im Rahmen des Investitionsprogramms nationale UNESCO-Welterbestätten beschlossen. Im anschließenden Abstimmungsprozess mit den beteiligten Behörden konnte über den Entwurf aber keine Einigung erzielt werden. Beauftragt wurde nur die Sanierung des Bahnhofsgebäudes.


Bahnhofsgebäude, Vorplatz und Radstation in Planung
Bahnhofsgebäude, Vorplatz und Radstation in Planung als Modellskizze Architekturbüro Büder + Menzel        

Neues Konzept

Ein neues Konzept zur Umgestaltung wurde dem Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung am 20.11.2014 durch den Brühler Architekten Manfred Menzel (Architekturbüro Büder + Menzel) vorgestellt. Anders als in der zunächst favorisierten Variante wird die Buswendeschleife nun in den Bereich der nördlich an den Bahnhof angrenzenden Grünfläche eingeplant. Dort mussten in den letzten Jahren zahlreiche Bäume gefällt werden, sodass die Fläche auch aus städtischer Sicht für den Busverkehr genutzt werden kann.

Das Land NRW hatte eine solche Planvariante favorisiert, weil durch die Busverlagerung der Bahnhofsvorbereich und die Blickbeziehung zwischen Schloss und Bahnhof verbessert werden könnte.

Die Planung umfasst neben der Sanierung des Bahnhofsgebäudes, die bereits vollendet ist, folgende Bausteine:

  • die gestalterische Aufwertung und Erneuerung der Verkehrsflächen vor dem Bahnhof und Betonung der Sichtachse zwischen Bahnhof und Schloss Augustusburg;
  • die Neuordnung der öffentlichen Verkehrsfunktionen und Schaffung einer Buswendeschleife außerhalb der Sichtachse zwischen Bahnhof und Schloss;
  • die bauliche Erweiterung der Radstation inkl. des Neubaus eines Toiletten- und Kioskgebäudes;
  • die barrierefreie Umgestaltung der Bahnsteigzugänge durch Senkrechtaufzüge.


Das Kostenvolumen wird auf gesamt 3,76 Million Euro geschätzt und gliedert sich wie folgt:

  • 1,63 Million Euro Verkehrsanlagen inkl. Platzgestaltung
  • 1,37 Million Euro Hochbaumaßnahme Umbau - Radstation
  • 1,48 Million Euro Senkrechtaufzüge
  • 0,76 Million Euro Planungskosten

Der Fördersatz im Programm "Nationale Projekte des Städtebaus" beträgt 66 %, städtische Eigenmittel 33 % = 1,75 Million Euro.

Gestaltaltungsplanung Bahnhofsvorplatz Brühl
Gestaltungsplan Bahnhofsvorplatz Brühl


Weitere Informationen finden Sie hier:

Stadt Brühl

Uhlstraße 3

50321 Brühl

telefon:02232 79-0

fax:02232 48051