European Energy Award®

Zielsetzung und Ablauf

Der eea® ist ein europäisches Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren, mit dem über mehrere Jahre die Energie- und Klimaschutzaktivitäten einer Kommune erfasst, bewertet, geplant, gesteuert und regelmäßig überprüft werden.

Ziel ist es, die Potentiale einer nachhaltigen Energiepolitik und des Klimaschutzes identifizieren und nutzen zu können. Mit Hilfe des eea® soll eine Energieeinsparung erreicht, Energie effizient genutzt und der Anteil von regenerativen Energien gesteigert werden.

Informieren Sie sich nachfolgend über den konkreten Ablauf beim eea®:

1. Der Prozess

Wenn in einer Kommune der politische Beschluss für die Teilnahme am European Energy Award gefasst und das Energieteam gegründet ist, orientiert sich der eea an dem in der Wirtschaft üblichen Managementzyklus. Hinzu kommen die Zertifizierung und Auszeichnung als eea-spezifische Prozessschritte.

  • Analysieren – Durchführung der Ist-Analyse
  • Planen – Erstellung des Arbeitsprogramms
  • Durchführen – Umsetzung der Projekte
  • Prüfen – Audit 
  • Anpassen – Aktualisierung der Ist-Analyse
  • Zertifizierung und Auszeichnung


Grafik Energie-Team
© Bundesgeschäftsstelle European Energy Award

2. Politischer Beschluss

Sobald die Kommune sich dazu entschlossen hat, den European Energy Award durchzuführen, muss ein offizieller politischer Beschluss der Kommunalvertretung zur Teilnahme am eea-Programm erfolgen, um den energie- und klimapolitischen Prozess zu legitimieren.

3. Gründung des Energieteams

Mit Unterstützung einer akkreditierten eea-Beraterin oder eines akktreditierten eea-Beraters erfolgt anschließend die Gründung des Energieteams, das für die Umsetzung des eea in der Kommune verantwortlich ist.

4. Durchführung der Ist-Analyse

Mit Hilfe eines umfassenden Maßnahmenkatalogs und durch Unterstützung der eea-Beraterin oder des eea-Beraters werden die bisher in der Kommune realisierten Energie- und Klimaschutzaktivitäten erfasst, analysiert und bewertet. Das Ergebnis dieser Ist-Analyse ist ein Stärken-Schwächen-Profil der Kommune, welches anhand eines standardisierten Punktesystems – angepasst an die Rahmenbedingungen der Kommune – erstellt wird.

5. Erstellung des Arbeitsprogramms

Anhand der Ist-Analyse werden noch nicht ausgeschöpfte Potenziale im Bereich Energieeffizienz und Klimaschutz der Kommune identifiziert und Prioritäten definiert. Auf dieser Basis wird das Energiepolitische Arbeitsprogramm mit einem verbindlichen Maßnahmenplan erarbeitet. Dort werden für die geplanten Aktivitäten Prioritäten, Zuständigkeiten, Zeiträume und Budgets verbindlich festgelegt.

6. Umsetzung der Projekte

Die im Energiepolitischen Arbeitsprogramm festgelegten Maßnahmen werden kontinuierlich umgesetzt.

7. Audit

Nach der Umsetzungsphase der Projekte erfolgt in einem Audit die Überprüfung, ob das Geplante realisiert und die gesetzten Ziele erreicht wurden.

Beim eea gibt es zwei Phasen des Audits: In einem jährlichen internen Audit führt das Energieteam zusammen mit der eea-Beraterin bzw. mit dem eea-Berater die Überprüfung und Aktualisierung des Erreichten selbst durch. Beim externen Audit, der Grundlage für die Zertifizierung und Auszeichnung der Kommunen, wird eine eea-Auditorin oder ein eea-Auditor hinzugezogen.

Erreicht die Kommune durch die Umsetzung der Projekte die Qualitätsstandards, die für die Zertifizierung mit dem European Energy Award notwendig sind, meldet sie sich zum externen Audit an. Eine akkreditierte eea-Auditorin oder ein akkreditierter eea-Auditor überprüft die Ergebnisse.

8. Aktualisierung der Ist-Analyse

Die Ist-Analyse wird anschließend an das Audit angepasst bzw. aktualisiert und der Maßnahmenplan für das kommende Jahr aufgestellt. Dann startet der Zyklus erneut.

9. Zertifizierung und Auszeichnung

Mindestens 50 Prozent Zielerreichungsgrad sind notwendig, um den European Energy Award zu erhalten und damit "Partner mit Auszeichnung" zu werden.

Erreicht die Kommune 75 Prozent oder mehr der erforderlichen Punkte ist sie "Partner mit Auszeichnung Gold" und wird mit dem European Energy Award Gold ausgezeichnet. Hat eine Kommune nach der Bewertung der eea-Auditorin oder des eea-Auditors die notwendige Punktzahl erreicht, empfiehlt sie bzw. er deren Auszeichnung.

Da die Kommunen ihre Bemühungen nachhaltig unter Beweis stellen sollen, wird das externe Audit alle vier Jahre wiederholt.

Projektzeitraum

Die Stadt Brühl nimmt mittlerweile zum dritten Mal am European Energy Award® Verfahren teil und trägt seit den erfolgten Audits im Jahr 2016 und 2021 die Bezeichnung "Europäische Energie- und Klimaschutzkommune". Erfahren Sie hier mehr über die Historie.

Projektzeitraum 2012 bis 2016

Der Rat der Stadt Brühl hat im Jahr 2012 die Teilnahme am European Energy Award® beschlossen. Der Durchführungszeitraum zum eea® wurde mit einer Zuwendung des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen des "Aktionsprogramms 2000plus – Kommunaler Handlungsrahmen Energie in NRW"-progres.nrw im Programmbereich "Energiekonzepte" bis zum 30. November 2016 festgelegt.

Nach Durchführung der IST-Analyse erfolgte die Erarbeitung eines energiepolitischen Arbeitsprogrammes. Hieraus resultiert unter anderem auch die Entscheidung zur Erstellung von Klimaschutzteilkonzepten.

Projektzeitraum 2017 bis 2021

Nach erfolgreicher Erstzertifizierung hat der Rat der Stadt Brühl in seiner Sitzung am 20. Februar 2017 die Fortführung der Teilnahme der Stadt Brühl am European Energy Award® (eea®) und des damit verbundenen "eea-Zertifizierungsverfahrens" beschlossen. 

Die Stadt Brühl wurde auch bei der zweiten Durchführung des eea® durch das Land Nordrhein-Westfalen für vier Jahre in Form einer Festbetragsförderung in Höhe von 19.500 Euro finanziell unterstützt.

Der Zeitraum zur eea® Folgeförderung wurde im Programmbereich "Energiekonzepte" von progres.nrw bis zum 31. März 2021 festgelegt.

Projektzeitraum 2022 bis 2026

Aktuell läuft die dritte Zertifizierungsphase: Der Hauptschuss der Stadt Brühl hat am 14. März 2022 die Fortführung der Teilnahme 
am European Energy Award® (eea®) und des "eea-Zertifizierungsverfahrens" beschlossen und verpflichtet sich somit den kommunalen Eigenanteil in den Haushaltsjahren für 2022 bis 2026 bereitzustellen. 


Das aktualisierte Energiepolitische Arbeitsprogramm (EPAP) gibt den Fahrplan für die aktuelle Zertifizierungsphase vor und wurde in der Sitzung des Ausschusses für Bauen und Umwelt am 17. Juni 2021 zur Umsetzung beschlossen.

Die dort enthaltenen Maßnahmen verteilen sich auf die sechs nachfolgenden Maßnahmenbereiche:

  • Entwicklungsplanung, Raumordnung
  • Kommunale Gebäude, Anlagen
  • Ver- und Entsorgung
  • Mobilität
  • Interne Organisation
  • Kommunikation, Kooperation

Auszeichnungen

Zertifikat über die Verleihung des eea 2016
Zertifikat über die Verleihung des eea®

Die Stadt Brühl wurde aufgrund des am 24. Novemer 2016 durchgeführten externen Audits mit dem European Energy Award® als Europäische Energie- und Klimaschutzkommune ausgezeichnet und erreichte eine Punktezahl von 51,2 Prozent.

Die Übergabe der Urkunde erfolgte in Ostbevern auf Schloss Loburg durch NRW-Umweltminister Johannes Remmel.

Zertifikat über Verleihung des eea 2021

Auch nach Abschluss der zweiten Zertifizierungsphase wurde die Stadt Brühl auf Basis des am 2. September 2021 durchgeführten Audits mit dem European Energy Award® als Europäische Energie- und Klimaschutzkommune ausgezeichnet und erreichte eine Punktezahl von 58,8 Prozent.

Die Übergabe der Urkunde erfolgte in Neuss (Stiftung Insel Hombroich) durch die Geschäftsführerin der Bundesgeschäftsstelle European Energy Award Frau Ilga Schwidder sowie den Geschäftsführer der ehemaligen Energieagentur NRW Herrn Lothar Schneider.

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